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Um zu verstehen, warum „die USA so handeln wie sie handeln“ müsse man sich mit der Geschichte, der Kultur und der Gesellschaft Amerikas beschäftigen.
Helmut Zimmermann hat das getan. Der Fregattenkapitän arbeitete vier Jahre im Hauptquartier der "US Fleet Forces Command" in Virginia und hat die amerikanische Mentalität hautnah miterlebt.
„Washington näher als Moskau“
Gerade Deutschland und die USA hätten eng verbundene Beziehungen. Diese äußere sich nicht nur in gemeinsamen Mitgliedschaften in Organisationen wie der Nato, sondern auch in gemeinsamen Werten und Interessen. „Mit Russland haben wir keine gemeinsamen Werte und Interessen“, so der Dozent für Sicherheitspolitik und Internationale Beziehungen. Die „überragende Bedeutung“ Amerikas für die Bundesrepublik sei historisch gewachsen. Deshalb seien die Transatlantischen Beziehungen mehr als eine Reduzierung auf die Nato, nämlich auch wichtige Investitionsstandorte.
Steigender Druck auf China
Die asiatische Bevölkerung wächst rasant. Nicht nur in Asien selbst, sondern auch in den USA. Von 2000 bis 2010 betrug der Zuwachs der asiatischen Bevölkerung in den Vereinigten Staaten 43,3%. Eine derart wachsende Bevölkerung nehme zunehmend Einfluss auf die amerikanische Politik.
2009 erklärte Barack Obama, der selbsternannte „America´s first pacific president“, offiziell die Hinwendung der USA in den pazifischen Raum. Die Ziele Amerikas, so Zimmermann, seien die Schaffung eines Zuganges zu neuen Absatzmärkten, sowie eine Eindämmung des politischen, wirtschaftlichen und militärischen Aufstiegs Chinas.
Als Folgerung sah der Referent beispielsweise einen steigenden Druck auf China bezüglich neuer Partner und eine Anpassung der amerikanischen Strategie an Chinas erhöhte wirtschaftliche und militärische Fähigkeiten. Den Vortrag schloss Zimmermann mit einem Ausblick auf mögliche gemeinsame Herausforderungen ab. Dazu zählte er auch die Transatlantische Rüstungszusammenarbeit und den Umgang mit der aktuellen Politik Russlands.