Bereits in ihren Begrüßungsworten wies die neue Landesbeauftragte der Konrad-Adenauer-Stiftung in Nordrhein-Westfalen, Dr. Ulrike Hospes, auf den Bedeutungswandel des Heimatbegriffes hin. Während Heimat lange Zeit als rückwärtsgewandt und exkludierend verstanden wurde, vermittele der Begriff heute vor allem Sicherheit und Orientierung, insbesondere in Zeiten großer Transformationen.
Diese positive Bewertung von Heimat machte sich auch Ministerin Ina Scharrenbach in ihrem Eingangsstatement zu Eigen. Gleich zu Beginn stellte sie die Arbeit des 2017 neu geschaffenen Ministeriums für Heimat vor. Ziel sei es von Anfang an gewesen, die mehr als sechs Millionen ehenamtlich aktiven Bürgerinnen und Bürger in NRW bei der Umsetzung ihrer Heimatprojekte zu unterstützen. "Es gibt eine Fülle von Ideen in Nordrhein-Westfalen" so die Ministerin. Die verschiedenen Vereine leisten einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der regionalen Identität, benötigen aber zur Umsetzung ihrer Ideen häufig eine Finanzierung. Über das Heimatförderprogramm des Ministeriums konnten in den verganganenen Jahren etliche Projekte unterstützt werden. Für die Ministerin steht dabei im Vordergrund "das Verbindende zu stärken, und nicht das Trennende zu suchen". Heimatförderung sei essentiell für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Der Dorf- und Heimatverein Isselhorst e.V. hat 2021 den Heimatpreis des Landes Nordrhein-Westfalen gewonnen. Stellvertretend für den Verein stellte Hans Heinrich Hölscher, Abteilungsleiter für Dorfentwicklung, die Projekte des Heimatvereins vor. Der Verein setzt sie für die Stärkung der Heimat vor Ort ein. Dabei wurden bereits Projekte im Bereich des Umweltschutzes, der regionalen Erinnerungskultur und der Verkehrssituation umgesetzt. Der Dorf- und Heimatverein Isselshorst unterstreicht seinen Vorbildcharakter durch die hohe Zahl an Mitgliedern. Von den 5000 Bürgern Isselhorsts sind 300 im Verein aktiv.
Eine andere, aber nicht minder spannende Perspektive, brachte Professorin Lamia Messari-Becker von der Universität Siegen in die Diskussion ein. Für sie sei die Stärkung von Heimat, neben dem Ehrenamt, vor allem auch durch infrastrukturelle Aspekte zu sichern. Heimat können nur dann gelingen, wenn Raum- und Bauplanung ein attraktives Umfeld für die Menschen schaffen würden. Ziel der Politik müsse es sein, gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land zu schaffen, so Professorin Messari-Becker.
Im Anschluss entwickelte sich eine äußerst spannende Diskussion mit eine Reihe von Wortbeiträgen aus dem Publikum. Die gesamte Diskussion können Sie über den YouTube-Kanal der KAS nachschauen: