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Paris erzählt

de Prof. Dr. Michael Braun

Peter Stephan Jungk spricht über sein Buch „Marktgeflüster“

Auf Einladung von Konrad-Adenauer-Stiftung, Goethe Institut und Österreichischem Kulturforum

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Das Literaturgespräch mit Peter Stephan Jungk auf youtube: Zum Video

 

Ein kleiner Markt mit großen Geschichten: Der marché Aligre ist der Ort, den Peter Stephan Jungk als seine verborgene Heimat in Paris beschreibt, ein multikultureller Mikrokosmos, ein exotischer Tagesmarkt rechts der Seine im 12. Arrondissement. Sein aktuelles Buch Marktgeflüster (S. Fischer, 2021) stellte der Autor am Montagabend, dem 31. Januar 2022, im Pariser Goethe Institut vor. 120 Zuhörerer und Zuhörerinnen aus Frankreich, Deutschland, Österreich, Italien, Polen, Belgien und den USA hatten sich zu der Zoom Lesung zugeschaltet, die in Kooperation der Konrad-Adenauer-Stiftung (Paris / Berlin) mit dem Goethe Institut und dem Österreichischen Kulturforum in Paris stattfand.

Im Quartett begrüßten der Leiter des Pariser Goethe Instituts, Nicolas Ehler, der deutsche und der österreichische Botschafter in Frankreich, Dr. Hans-Dieter Lucas und Thomas Schnöll, sowie die Leiterin des Österreichischen Kulturforums Paris, Marina Chrystoph, den Autor als Weltenwanderer und Metropolenerzähler. Peter Stephan Jungk berichtete im Gespräch mit dem Literaturreferenten der Adenauer-Stiftung, Michael Braun, wie er auf die Idee kam, aus diesem „Menschenbeobachtungslaboratorium“ ein Buch zu machen: keinen Reiseführer, keine Milieustudie, sondern eine fabelfrohe Erzählung über den „zweiten Bauch von Paris“ und seine eigene Migrationsgeschichte.

Auf dem marché d’Aligre lauert hinter jedem Stand eine eigene Geschichte, die Peter Stephan Jungk neugierig aufgreift und spannend auffädelt: Da sind der portugiesische Käse- und der tunesische Gemüseverkäufer, der algerische Früchte- und der tschechische Grapefruitstand, der syrische Zeitungsverkäufer, die italienische Delikatessenverkäuferin, der spanische ‚Torwächter‘,  Flohmarktstände – und vor allem die kurdische Kaffeespezialistin, die Jungk, mit einer Hommage an Marcel Proust, seine „Muse“ Madeleine nennt.

Die Marktverkäufer heißen im Amtsfranzösisch „forains“, fahrende Schausteller, Weltenwanderer. Eben wie Peter Stephan Jungk, der in seinem Buch auch von seinen eigenen Lebensstationen erzählt, in Österreich, in Kalifornien, in Israel. Der marché d’Aligre erzählt Geschichten. Und er hat eine Geschichte. Die Markthalle, in der in den 1770er Jahren das Heu für die Brandattacke auf die Bastille gelagert wurde, brach vor Jahren ein Feuer aus, an zeitweiligen Lockdowns kam der Markt nach den Terrorangriffen in Paris und während der Pandemie nicht vorbei. Heute kann man über den Markt flanieren oder sogar einen virtuellen Rundgang machen. Auch dazu lädt Peter Stephan Jungks Buch ein: eine Liebeserklärung an Paris, hochwillkommen auch mitten während der französischen Präsidentschaftswahlen.

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