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Die Märkische Allgemeine Zeitung vom 9. November 2012 berichtet von einer "außergewöhnlichen Geschichtsstunde am Schwielowsee in Caputh". Dort hatte die Konrad-Adenauer-Stiftung in Brandenburg im Rahmen ihrer Reihe "Schwielowsee-Gespräch" am 7. November zu einem Film- und Gesprächsabend mit der Autorin und Regisseurin Freya Klier eingeladen. Thema des berührenden Abends waren "Schicksale deutscher Frauen in sowjetischen Arbeitslagern".
Wenig bekannt und beachtet ist, dass auch viele junge Frauen nach dem von Deutschland verbrochenen Zweiten Weltkrieg zu den hunderttausenden Zivilisten gehörten, die als "lebende Reparationen" teils von der Straße weg in stalinistische Arbeitslager in die Sowjetunion deportiert wurden. Viele von Ihnen kamen dort zu Tode.
Die bekannte DDR-Oppositionelle Freya Klier nahm sich bereits Anfang der 1990er Jahre dieses bis heute wenig beachteten Themas an und fuhr mit drei Frauen, die die Deportation und den jahrelangen Aufenthalt in den Arbeitslagern überlebt haben, an Schauplätze ihres Grauens. Daraus ist ein bewegender Dokumentarfilm entstanden, der das Schicksal der Frauen einerseits eindeutig in den Kontext der deutschen Verbrechen einordnet, gleichwohl die grausame Unmenschlichkeit des kommunistischen Totalitarismus sowjetischer Prägung an konkreten Schicksalen vor Augen führt. Dass an dem Abend am Schwielowsee mit der 84jährigen Waltraud Hoss eine betroffene Zeitzeugin teilnahm, die von der Veranstaltung in der Zeitung gelesen hatte und nun selbst ein wenig aus eigenem Erleben aus dem Arbeitslager in Archangelsk in Nordrussland beitragen konnte, war ein besonderes Erlebnis.
Neben dem Film gibt übrigens das gleichnamige Buch, das 1998 im Ullstein Verlag erschienen ist, Auskunft über das Schicksal von deportierten Frauen.