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In Erinnerung an die Friedliche Revolution vor 25 Jahren und in Anknüpfung an die deutschlandweit an Schulen gezeigte Wanderausstellung der Konrad-Adenauer-Stiftung lautete das Thema: DDR: Mythos und Wirklichkeit. Wie die SED-Diktatur den Alltag der DDR-Bürger bestimmte“.
Der Schulleiter des Oberstufenzentrums, Dieter Starke, und der Landesbeauftragte der Konrad-Adenauer-Stiftung, Stephan Raabe, begrüßten die Schüler, Gäste und Moderatoren und erläuterten den Ablauf des Tages. Anschließend eröffnete der Vorstandsvorsitzende der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und Streiter gegen die Verklärung des SED-Regimes, Minister a.D. Rainer Eppelmann, die Veranstaltung. Er verdeutlichte in einem eindringlichen Appell den Wert der Demokratie und betonte, wie wichtig es ist, sich über die SED-Diktatur zu informieren. Was es bedeutet, jahrzehntelang in der Diktatur zu leben - genau darum drehten sich dann die Diskussionen in den Arbeitsgruppen.
Diese deckten verschiedene Bereiche des Alltagslebens in der DDR ab, und in allen Gruppen konnten die Schülern mit Zeitzeugen diskutieren und aus den Gesprächen eigene Thesen entwickeln. Mit Rainer Eppelmann diskutierten sie über „Opposition im Alltag der DDR“, mit Michael Wildt, Leiter der Beratungsstelle Heimerziehung der Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Mecklenburg-Vorpommern, über „Musik und Popkultur als Nachweis staatsfeindlicher Gesinnung“, mit Thomas Lukow, einst Oppositioneller in der Kultur- und Musikszene der DDR, über „Bildung im Sozialismus - Wie Schule dem Regime dienen sollte“, mit Uwe Hillmer vom Forschungsverbund SED-Staat der Berliner Humboldt-Universität über das „Arbeiten im ‚Arbeiter- und Bauernstaat‘“ und mit Sibylle und Hannes Schönemann, Regisseure, 1985 als politische Häftlinge an die Bundesrepublik Deutschland „verkauft“, über die „alltägliche Überwachung durch die Stasi“.
Nach einem Imbiss zur Stärkung wurden die Ergebnisse der Arbeit präsentiert und mit den Zeitzeugen und Experten sowie im großen Kreis diskutiert. Moderiert wurde die Runde von Erik Arndt, Schüler des Beruflichen Gymnasiums. Die Schüler der Arbeitsgruppe zur Bildung unter dem SED-Regime stellten etwa die These auf, daß den Jugendlichen in der DDR „von Anfang an das kollektive Denken beigebracht wurde“, um sie „kontrollierbar“ und manipulierbar“ zu machen. Die Teilnehmer der Arbeitsgruppe zur Opposition beschrieben die große Bedeutung der evangelischen Kirche in der DDR als Ort, an dem Oppositionelle zusammenkommen konnten, und die Teilnehmer des Workshops zur Musik erläuterten, daß die SED durch die Kontrolle und Zensur ein „scheinbar positives Bild der DDR“ schaffen wollte. Das Gegenteil wurde allerdings erreicht. Diskutiert wurde über Ähnlichkeiten zwischen der Staatssicherheit in der DDR mit dem Sozialen Netzwerk Facebook und dem amerikanischen Geheimdienst NSA, wobei als Merkmal das Ausspionieren und das Ziel einer systematischen Steuerung der Gesellschaft genannt wurden. Daß solche Vergleiche an Grenzen stoßen, wurde rasch deutlich.
Eriks Fazit am Ende des Jugendpolitiktages: „Ein spannender Tag, das sollten wir unbedingt wiederholen!"