Informes sobre los eventos
Lars Haider, Chefredakteur des Weser-Kuriers und Gewinner des deutschen Lokaljournalistenpreises, Judith Hildebrandt, Radiomoderatorin bei Energy Bremen und ehemalige Frontfrau von Mr. President sowie Per Mertesacker, deutscher Fußballnationalspieler und Spieler des SV Werder Bremen, hatten die schwierige Aufgabe, aus 64 Gruppen mit insgesamt 250 Teilnehmern die drei Gewinner zu ermitteln. Als Laudatoren während der Preisvergabe fungierten Judith Hildebrandt sowie Roberto Albanese, Choreograph und Tanzweltmeister.
Die Idee des Jugendwettbewerbs war es, „Wahlwerbung“ einmal „neu“ zu betrachten. Normalerweise sagt Partei A: „Wählt Partei A!“ Partei B sagt: „Wählt Partei B!“ Hier war das anders. Die Konrad-Adenauer-Stiftung hatte im Rahmen eines Wettbewerbs Bremer Jugendliche dazu aufgerufen, im eigentlichen Sinne des Wortes „Wahlwerbung“ für die Wahl zu werben – für die Teilnahme(!) an der Wahl zur Bremischen Bürgerschaft am 22. Mai 2011. Der Kreativität waren dabei keine Grenzen gesetzt: Ob Wahlwerbespots, Wahlwerbeplakate, Wahlwerbesketche oder Wahlwerbesongs – alles war möglich.
Ralf Altenhof, Leiter des Bildungswerks Bremen, merkte in seiner Einführung an, dass diese Form von Wahlwerbung aus der Sicht des Bürgers eine vielversprechende Möglichkeit biete, in Zukunft vielleicht herkömmliche Wahlwerbung zu ergänzen und somit den Bürger stärker in die Demokratie einzubinden.
Eine Auswahl der insgesamt fast hundert eingereichten Arbeiten – darunter diverse Wahlwerbeplakate, -songs, -spots, -homepages und sogar ein Wahlwerbefestivalband sowie eine Wahlwerbeanimation – wurde dem Publikum präsentiert und mit Begeisterung aufgenommen. Die Kreativität und Gestaltung der Projekte wurden gewürdigt und gaben dem Publikum einen Einblick, wie erfolgreiche Wahlwerbung aus Sicht der Jugendlichen aussehen könnte.
Danach begann der für die Teilnehmer wohl spannendste Teil der Veranstaltung: die Prämierung der ersten drei Plätze.
Bevor er die Drittplatzierten ausrief, bekannte der Laudator Roberto Albanese, dass er von den vorgestellten Wahlwerbearbeiten der Jugendlichen tatsächlich mehr inspiriert worden sei, wählen zu gehen, als von allen bisher gesehenen Parteiplakaten.
Da so viele beeindruckende Arbeiten eingereicht wurden, war es der Jury schwer gefallen, sich auf ein Projekt zu einigen, sodass der dritte Platz schließlich geteilt wurde. Daher wurden sowohl ein Song als auch ein Plakat geehrt: Zum einen „Hey, wir stimm’ ab“ von Paul Benedikt Blanck-Rommel, Dennis Barroqueiro dos Santos, Toby-Sahin Fink-Kublun und Marcel Christian Mouson vom Schulzentrum Geschwister Scholl aus Bremerhaven (da dieses Lied eine Coverversion von Frauenarzt & Manny Marcs „Das Geht Ab“ ist, kann es aus rechtlichen Gründen leider nicht auf der Homepage gezeigt werden) . Hier gefiel der Jury besonders der positive Aufforderungscharakter des Songs, dessen eingängige Melodie zusammen mit dem toll auf Bremen zugeschnittenen Text ein echter Ohrwurm sei. Zum anderen wurde das Wahlwerbeplakat „Wähle 22 05 20 11“ von Wiebke Winter, Schülerin des Gymnasiums Vegesack, prämiert, das „frisch, frech und fröhlich“ wirke und damit Freude wecke, zur Wahl zu gehen. Im anschließenden Interview mit den Prämierten erklärte die Songgruppe, dass sie sich für ein Lied entschieden habe, da Musik positive Gefühle hervorrufe und Menschen besser erreichen könne, als normale, oft zu oberflächliche Wahlplakate der Parteien. Wiebke Winters Plakat hingegen war ein Schnappschuss, der zwischen diversen anderen Ideen entstand, aber dadurch besonders authentisch wirkt.
Die Prämierung des zweiten und ersten Platzes übernahm Jurymitglied Judith Hildebrandt, die sich nach eigenem Bekunden nun selbst auf die Wahl freut, da sie die Arbeiten „superkreativ“ finde und durch den ganz anderen Blickwinkel der Jugendlichen auf die Wahl viel motivierter sei. Jonas Brinkhoff und Arthur Lening gewannen den zweiten Platz mit ihrer Animation, deren „sensationelle Umsetzung“ einer sonst eher schwierigen Thematik auf humorvolle Art und Weise besonders beeindruckte. Beide hatten das Medium Animation gewählt, da man es schnell im Internet verbreiten könne und es sich spielerisch mit einem ernsten Thema auseinandersetze.
Der Hauptgewinn ging an Maik Eisermann, dessen Wahlwerbefilm „Keine Wahl“ mit einer völlig anderen Herangehensweise überzeugte. Auf eindrucksvolle Art und Weise zeigt sein Film auf, wie ein Leben ohne Wahl wäre – nämlich trist und öde. Maik Eisermann betonte auf der Bühne ebenfalls, dass er mit seinem Film nicht wie oft üblich habe darstellen wollen, wie schön das Wählen sei, sondern wie schlimm das Nicht-Wählen. Die großartig vermittelte Botschaft („Du hast die Wahl – Nutze die Wahl“) zusammen mit der hervorragenden künstlerischen Gestaltung des Films führte daher zum ersten Platz des Jugendwettbewerbs.
Zum Abschluss des Abends betonte Ralf Altenhof nochmals, dass durchweg alle Arbeiten beeindruckend seien und einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der Demokratie leisteten.
Weitere Plakate und Wahlwerbefilme der Wettbewerbsteilnehmer finden Sie hier.