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Im chilenischen Präsidentenpalast wurde die KAS-Delegation von Staatspräsident Sebastián Piñera empfangen. Bei dem Arbeitstreffen in der „Moneda“, an dem auch der chilenische Innenminister Rodrigo Hinzpeter sowie der Außenminister Alfredo Moreno teilnahmen, wurde insbesondere über die innenpolitische Lage und Entwicklung des Landes gesprochen.
Piñera, seit März 2010 im Amt und erster Präsident der Koalition der Mitte-Rechts-Parteien seit der Rückkehr zur Demokratie im Jahre 1989, gab einen Überblick über die Prioritäten seines Regierungsprogramms, zu denen insbesondere die Beseitigung der absoluten Armut, ein andauerndes Wirtschaftswachstum von sechs Prozent (Chile möchte innerhalb der nächsten zehn Jahre als erstes lateinamerikanisches Land zu den entwickelten Ländern der Welt gehören) sowie die Verringerung der Kriminalität und Verbesserung des Bildungswesens zählen.
Pöttering betonte, er sei zum ersten Mal in Chile und tief beeindruckt vom Entwicklungsstand des seit Anfang 2010 einzigen südamerikanischen Mitgliedes der OECD. Im vergangenen Jahr habe er persönlich aufgrund des verheerenden Erdbebens in Chile Ende Februar und der Rettung der 33 Minenarbeiter eine tiefe Verbundenheit zum Lande gespürt.
Angesichts der jüngsten Aufenthalte des chilenischen Präsidenten sowie des Vorsitzenden der Stiftung im Nahen Osten Anfang März wurde auch über die derzeitige Lage in der Region ausgiebig gesprochen. Diese außenpolitischen Themen sollen am heutigen Tag bei einem Treffen mit Außenminister Moreno noch einmal ausgiebig erörtert werden.
Vor dem Gespräch mit Präsident Piñera hatte sich Pöttering mit zahlreichen Mitgliedern der seit März 2010 zur Opposition gehörenden Partnerpartei der Stiftung in Chile – dem Partido Demócrata Cristiano (PDC) – getroffen. Im ehemaligen Kongress wurde er von Senatspräsident Jorge Pizarro empfangen, der zudem am Mittag zu einem Essen mit Senatoren, Abgeordneten und Vorstandsmitgliedern der Christdemokratischen Partei einlud.
In seiner Tischrede betonte Pöttering die Bedeutung christdemokratischer Prinzipien im 21. Jahrhundert. Zu diesen zählten die Würde des Menschen, der Einsatz für Demokratie und Menschenrechte, die Förderung der Sozialen Marktwirtschaft, die Bewahrung der Schöpfung und der Erde genauso wie ein friedliches Zusammenleben mit anderen Kulturen. Pöttering betonte, dass die Stiftung diese Werte mit der PDC teile, egal ob in der Regierung oder nun in der Opposition. „Regierungen kommen und gehen, aber Freunde bleiben für immer“, so Pöttering.
Diese Bekenntnis wurde am Nachmittag in Gesprächen mit dem ehemaligen christdemokratischen Staatspräsidenten Senator Eduardo Frei Ruiz-Tagle (1994-2000) sowie mit dem derzeitigen Präsidenten der PDC, Senator Ignacio Walker, noch einmal zum Ausdruck gebracht.
Während seines dreitägigen Aufenthalts in Chile sprach Pöttering auch über „Die Europäische Perspektive: Werte, Politik und Wirtschaft“ an der Universidad Católica de Chile. Zum Bericht...