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Herr Asgar Abbaszadeh (Berater für interkulturelle Sensibilisierung) sprach über seine Erfahrungen als iranisch-stämmiger Deutscher, der es nach dem Studium in Deutschland schwer hatte, eine Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis zu erlangen. Er ist der Meinung, dass sich in Deutschland ein Wandel vollzogen habe: während in den Anfangsjahren in der BRD den Mitbürgern mit Migrationshintergrund eher "Gaststatus" zugeschrieben wurde, könne man heute beobachten, dass Migration eher als Bereicherung für Deutschland empfunden wird. Herr Zamora hatte als Musiker von Anfang an positive Erfahrungen in Deutschland gemacht, gab aber auch zu, dass er auf Grund seiner Funktion als "Unterhalter" schneller akzeptiert und respektiert wurde. Er habe sich dennoch relativ spät entschieden, in Deutschland leben zu wollen und deshalb auch erst nach vielen Jahren begonnen, die deutsche Sprache zu erlernen.
Die Sprache des neuen Heimatlandes sprechen zu können, bezeichnete Herr Zamora als unbeschreiblichen Gewinn und Notwendigkeit, die Kultur wirklich zu durchdringen und unabhängig zu werden. Dass er nun deutsche Bücher lesen und Fernsehsendungen verfolgen könne, öffne ihm einen ganz neuen Blick auf die deutsche Kultur.
Die Ballettdirektorin am Saarländischen Staatstheater, Marguerite Donlon, berichtete, wie schwierig es sei, Sprachbarrieren zu überwinden, wenn viele Tänzer aus vielen verschiedenen Nationen zusammen arbeiten müssten. Englisch sei oft die Arbeitssprache, weshalb sie nur während Krankheitsphasen Zeit fand, Deutschkurse zu besuchen. Anfangs hätte sie die deutsche Sprache als aggressiv empfunden, so Frau Donlon, bis sie die Interaktionen der Muttersprachler richtig deuten konnte. Einen Schlüssel zu mehr Akzeptanz anderer Kulturen sieht Frau Donlon in frühkindlicher künstlerischer Bildung, vor allem durch Tanz, weil diese künstlerische Ausdrucksform ohne Sprachkenntnisse verstanden werden könne.
Herr Ministerialrat Klaus Kunz, Referatsleiter für Integration im Ministerium für Arbeit, Familie, Prävention, Soziales und Sport des Saarlandes, zeigte die vielschichtigen Bemühungen seitens der Verwaltung auf, eine in sich stimmige und partizipationsfördernde Integrationspolitik zu entwickeln. Gerade weil das Saarland im Jahre 2012 den Vorsitz in der Integrationsministerkonferenz habe, sei hier gegenwärtig einiges zu tun. Das Thema sei in den vergangenen Jahren vom politischen Rand in den Mittelpunkt gerückt und habe sich zu einem Querschnittpolitikfeld entwickelt. Während die Bleibeberechtigung eine innerpolitische Fragestellung sei, richte sich die Integrationspolitik dann an alle Bleibeberechtigten in allen Lebensphasen und sei bestrebt, ihnen die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.