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Erika Rosenberg: Oskar Schindlers Vermächtnis

Wer war Oskar Schindler wirklich?

Am 23.11.2021 im CORE Oldenburg

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Am Dienstagabend durfte das Hermann-Ehlers-Bildungsforum der Konrad-Adenauer-Stiftung Weser-Ems einen ganz besonderen Gast im CORE Oldenburg begrüßen.

Prof. Dr. Erika Rosenberg wurde 1951 in Buenos Aires geboren, wohin ihre Eltern vor den Nationalsozialisten aus Deutschland flüchten mussten. Sie unterrichtet am Goethe-Institut Deutsch und deutsche Geschichte, ist freie Mitarbeiterin der Deutschen Welle sowie Autorin und Herausgeberin und Übersetzerin mehrerer Bücher. Sie selbst lerne Emile Schindler 1990 in Argentinien kennen.

Zu Beginn des Vortrags berichtete Frau Rosenberg, wie sich das Ehepaar kennengelernt hatte. Oskar und Emilie Schindler heirateten im Jahr 1928, zuvor führten beide sehr verschiedene Leben. Emilie ging bis zu ihrem 17 Lebensjahr auf eine Nonnenschule, Oskar hingegen war ein Lebemann. Zudem kam Emilie Schindler aus einer wohlhabenden Familie und ihr Vater missbilligte die frühe Hochzeit.

Im Laufe der Zeit übernahm Oskar Schindler eine Emailwarenfabrik, in welcher auch Juden und Polen Zwangsarbeit leisten mussten, im Gegensatz zu dem Film „Schindlers Liste“ von Steven Spielberg hatte sich Oskar Schindler in Realität aber nicht an diesen bereichern wollen, so Rosenberg.

„Es ist ein toller Film, aber das ist Hollywood. Was ich Ihnen aber präsentieren kann, ist wahre Geschichte.“, betonte Prof. Dr. Erika Rosenberg. Vor allem die Rolle der Emilie Schindler wurde in dem Film vernachlässigt. Nicht nur ihr Mann rettete über 1.200 Juden, sondern auch Emilie, welche täglich in der Fabrik war und dort arbeitete. Sie war es auch, die 1945 in Abwesenheit ihres Mannes ca. 120 Juden aufnahm, welche drei Wochen in der Kälte und ohne Essen in einem Güterwaggon gefangen waren. Sie kümmerte sich um diese und pflegte die Kranken.

Ein besonderes Highlight des Vortrags war ein Ausschnitt eines Drehbuchs. Frau Rosenberg fand dieses aber vor drei Jahren in Amerika wieder. Denn vor dem Film von Steven Spielberg sollte schon zweimal eine Verfilmung der Geschichte Schindlers stattfinden. Die Adaption von MGM wurde aber auf Eisgelegt, das Drehbuch war seither verschollen.

Nach der Kapitulation 1945 floh das Ehepaar mit zehn geretteten Juden nach Regensburg, dort lebten sie dann, bis sie 1949 mit der Hilfe der jüdischen Organisation Joint nach Argentinien ausreisen konnten.

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