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Ungarn bewege sich zwischen der alten Herzlichkeit der 70er Jahre, die v.a. in den kleineren Städten und in der Provinz spürbar wird, und einer gänzlich anderen Lebensphilosophie in Budapest. Inmitten der "hochgradigen Arroganz" der Stadt, nimmt Droste den Riss zwischen Stadt und Land, aber auch zwischen verschiedenen politischen Lagern wahr, die etwa bei den Krawallen zur 50-Jahr-Feier des Aufstands von 1956 zu Tage gebracht wurden. Gründe hierfür sieht Droste etwa in nachwirkenden Schwierigkeiten der Wende: Diese habe nicht das "Paradies" gebracht, wie von vielen Ungarn geglaubt. Dennoch hat Droste Hoffnung. Vor allem in die Jugend, in seinen Studenten, von denen er hofft, dass sie durch ihren Optimismus das Land wieder verändern würden.
Wilhelm Droste, 1953 in Allendorf bei Sundern geboren, ist Germanist, Essayist, Übersetzer und Cafébetreiber. In mehrfacher Hinsicht ist er Experte für ungarische Kultur: Über diese berichtet er u.a. im Deutschlandradio und beim WDR und ist Herausgeber der deutsch-ungarischen Zeitung Három Holló/drei Raben. Droste unterrichtet seit 1989 Germanistik und Deutsche Literatur an der Budapester Loránd-Eötvös-Universität und ist verheiratet mit der Filmemacherin Ildikó Enyedi. Er betreibt u.a. das Café Eckermann im Haus des Goethe-Instituts Budapest.
Wir freuen uns, Wilhelm Droste zusammen mit der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft in der Auslandsgesellschaft NRW am 4. Februar begrüßen zu können. Anmeldung telefonisch unter 0231 / 108 7777 0 oder per Email.