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Karl-Heinz Richter wurde 1946 in Schwarzheide im Oberspreewald geboren. Schon während seiner Schulzeit lehnte er sich gegen das SED-Regime auf und wollte sich den Zwängen der kommunistischen Diktatur nicht beugen. Nach der mittleren Reife begann er eine Ausbildung zum Büromaschinenmechaniker. Im Januar 1964 plante er zusammen mit sieben Ostberliner Jugendlichen, aus der DDR zu fliehen. Die Schulkameraden betraten in einem Zeitraum von drei Wochen nacheinander das Gleisbett hinter dem Bahnhof Berlin-Friedrichstrasse und sprangen allein oder zu zweit aus einem Versteck auf einen anfahrenden Nachtzug, um von Ost- nach West-Berlin zu gelangen. Karl-Heinz Richter stolperte jedoch und schaffte es nicht, den Zug zu erreichen. Seine Flucht misslang, und er blieb zurück. Aus Angst vor der Entdeckung durch Grenzposten sprang er eine Mauer hinunter und brach sich dabei beide Beine und den rechten Arm. Mit großen Schmerzen schleppte er sich bis zur elterlichen Wohnung und wurde dort wenige Tage später vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) verhaftet. Schwer verletzt wurde Karl-Heinz Richter in das Untersuchungsgefängnis des MfS nach Berlin-Pankow gebracht. Seine Verletzungen wurden jedoch nicht ausreichend behandelt. Verurteilt zu acht Monaten wegen „versuchter Republikflucht“, wurde er wegen seines schlechten Gesundheitszustandes im Juli 1964 bereits nach einem halben Jahr entlassen. Danach beendete er seine Ausbildung und war anschließend in verschiedenen Berufen tätig, u. a. als Monteur. 1975 stellte Karl-Heinz Richter einen Ausreiseantrag und durfte schließlich mit seiner Ehefrau und seiner Tochter die DDR verlassen.
Quelle: Stiftung Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen
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