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Zu Beginn stand die Biographie von Frau Tekkal im Mittelpunkt.
„Die Geschichte der Jesiden muss erzählt werden“
Sie berichtete über ihre jesidische Herkunft und damit zusammenhängenden Diskriminierungserfahrungen und über ihre Kindheit. Mit 11 Geschwistern ist sie in Deutschland aufgewachsen. Besonders geprägt hat sie ihre jesidische Herkunft. Das vor allem deshalb, weil die religiöse Minderheit der Jesiden bereits seit Jahrhunderten mit Verfolgung und Diskriminierung zu kämpfen hat und sie dadurch die Rechtsstaatlichkeit und Freiheit in Deutschland umso mehr zu schätzen weiß.
Im weiteren Verlauf des Gesprächs, ging der Schwerpunkt auf „die bösen Zwillinge“ über – zum einen Islamisten und zum anderen Rechtsradikale sowie auch Rechtspopulisten.
„Krieg macht ehrlich“
Initiiert durch Herrn Spahn sprach Frau Tekkal über ihre Medienkarriere. Stets getrieben von ihrem Sendungsbewusstsein war sie zunächst als Autorin bei RTL und später als freie Journalistin und Kriegsberichtsreporterin tätig. Noch während des Höhepunkts der Jesidenverfolgung durch den Islamischen Staat machte sich Frau Tekkal auf den Weg. Sie wollte die schrecklichen Ereignisse, sowie auch die Stimmen der Verfolgten, dokumentieren und der Welt zeigen.
„Jemand, der uns verachtet, hat uns auch nicht verdient“
Selbst in Deutschland sozialisierte Menschen seien beteiligt an den abscheulichen Schandtaten; an der Front werde auch Deutsch gesprochen, so Frau Tekkal. Demokratie, Frieden und Menschenrechte bilden nur eine dünne Schicht, die man Verteildigen müsse. Einerseits vor Islamisten, andererseits aber auch vor Rechtsradikalen und Rechtspopulisten, welche versuchen, die Gräueltaten für ihre Zwecke zu instrumentalisieren, um wiederrum ihre Form der Diskriminierung zu rechtfertigen. Beide „Zwillinge“ seien nicht integriert in unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft.
Eine Bildungsoffensive ist nötig
Zum Abschluss des Gesprächs, wenden sich Frau Tekkal und Herr Spahn der Frage zu, wie man als Gesellschaft eine gelungene Integration von Migranten und Flüchtlingen unterstützen könnte. Eine Kitapflicht für Migrantenkinder in jungem Alter, um unter anderem einen frühen Spracherwerb zu bezwecken, war einer der Vorschläge. Jedoch seien gute Sprachkenntnisse und Arbeitsmarktchancen nicht alles, was Integration ausmache. Das sehe man beispielsweise an einigen Deutschtürken, welche trotz sehr guter Deutschkenntnisse und Arbeitsplatz, eine Politik unterstützten, welche demokratische Grundprinzipien mit den Füßen tritt (AKP in der Türkei). So sei vor allem die Wertevermittlung wichtig. Eine Bildungsoffensive sei nötig. Dazu müssten auch religiöse Institutionen in die Pflicht genommen werden. Um der Indoktrination durch Extremisten zuvorzukommen, komme es auf unser Engagement an – „Ideen alleine reichen nicht“.