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ROSS – ROSE – RHEIN

de Moritz Reher

Eine Fahrradexkursion durch das Ruhrgebiet

Anlässlich der Gründung des Bindestrichlands Nordrhein-Westfalen vor 70 Jahren lernten 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Ruhrgebiet auf eine ganz andere Weise kennen. Auf dem Fahrrad "er-fuhren" sie, was die Region neben Fußballstadien und der legendären Currywurst zu bieten hat – eine ganze Menge!

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Wandel durch Kultur

Am Dortmunder Hauptbahnhof trafen sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fahrradtour. Nach einer kurzen Begrüßung und einer Sicherheitseinweisung im Bezug auf das Fahrradfahren in einer Gruppe ging es auch schon los. Im Verband fuhren wir durch die Innenstadt in Richtung Dortmund-Hörde.

Die erste Station war der Phoenix-See in Dortmund. Auf dem Gelände eines ehemaligen Stahlwerks wurde ein See ausgehoben, an dem Wohnen, Arbeit und Freizeit verknüpft sind. Am Ufer entstehen immer noch Wohn- und Bürogebäude, es gibt Restaurants und Cafés, auf dem See kann man Segeln, die Uferpromenade nutzen Skatern, Radfahrern und Spaziergängern. Vor allem stand bei der Rundfahrt um den See die Kunst im öffentlichen Raum im Fokus.

Entlang der Emscher radelte die Gruppe auf einer alten Bahntrasse zur "Zeche Zollern" im Norden Dortmunds. Das stillgelegte Steinkohle-Bergwerk, ist heute ein Industriemuseum und ein repräsentatives Industrieobjekt. Im Rahmen einer Führung erkundete die Gruppe das Gelände. Dabei standen die Arbeitsbedingungen und Voraussetzungen der damaligen Arbeiter im Vordergrund.

Weiter ging es nach Castrop-Rauxel, dort steht heute noch das Schloss Goldschmieding. Im 19. Jahrhundert kam es in den Besitz des Iren William Thomas Malvuny, der im Ruhrgebiet mehrere Zechen erschloss. Dieser Einfluss ist an den Namen der Zechen noch bemerkbar, so steht in Castrop noch der Förderturm der Zeche „Erin“, auf Deutsch „Irland“.

Vom Stalguss zur Ruhrtriennale

Am nächsten Tag radelten wir von Castrop-Rauxel durch Herne über Bochum nach Gelsenkirchen. Die Teilnehmenden bekamen die Möglichkeit, das Deutsche Bergbaumuseum in Bochum zu erkunden. Ein Highlight war sicherlich das 20 Meter tiefe Anschauungsbergwerk, wo jeder die Möglichkeit hatte, sich selbständig in einem realistischen Nachbau eines Bergwerkes zu bewegen.

Weiter ging es zur Jahrhunderthalle und dem Westpark. Aus der ehemaligen Gebläsemaschinenhalle für Hochöfen entstand eine Veranstaltungshalle. Die Jahrhunderthalle ist unter anderem Hauptspielort der Ruhrtriennale. Der weitere Weg nach Gelsenkirchen verlief über die Erzbahntrasse, einer ehemaligen Bahnlinie, auf der das Erz zu den Bochumer Stahlwerken angeliefert wurde.

Am Abend bestieg die Gruppe zu Fuß die Halde Rheinelbe mit Besichtigung der Landmarke „Himmelstreppe“ von Hermann Prigann. Von dort aus hatten wir einen wunderbaren 360° Blick über das gesamte Ruhrgebiet.

Kultur statt Kohlen

Das erste Ziel am Mittwoch war das UNESCO Weltkulturerbe "Zeche Zollverein" in Essen. Im Ruhrmuseum wurde der Imagefilm Ruhr360° gezeigt, welcher einen Einblick in die Besonderheiten, Marken und Klischees der Region gibt. Anschließend führte Rainer Schlautmann die Gruppe durch die Zeche. Früher wurde dort Kohle abgebaut und Koks produziert, heute gilt die Zeche als Zentrum der Kreativwirtschaft und ist als UNESCO Weltkulturerbe ein sehr beliebtes Ausflugsziel.

Entlang der Emscher ging es zu der Kläranlage Bottrop. Der Pressesprecher der Emscher Genossenschaft Ilias Abawi erläuterte die Veränderung der Emscher: Der Fluss war zu Zeiten der Industrialisierung der Abwasserkanal der Region, eingefasst von Beton. Heute bemüht sich die Genossenschaft, den Fluss zu renaturieren. Die Betonfassungen werden entfernt und das Abwasser wird in Rohre neben der Emscher hergeleitet.

Im Anschluss ging es zum Berne-Park, einer ehemaligen Kläranlage für die Berne (einem Zufluss der Emscher). Aus der Kläranlage ist im Rahmen der EMSCHERKUNST.2010 eine Parkanlage entstanden. Die Klärbecken dienen als Blumenbeete und im Maschinenhaus wurde ein Restaurant mit Hotel angesiedelt. Der Berne-Park hat sich zu einem Naherholungsgebiet gewandelt.

Gasometer Oberhausen – Kathedrale der Industriekultur

Am nächsten Tag ging es mit dem Fahrrad zu der ehemaligen "Arbeitersiedlung Eisenheim" in Oberhausen. Hier wohnten die Arbeiter der Gutehoffnungshütte auf engstem Raum. Zudem gilt die Siedlung Eisenheim als die älteste erhaltene Arbeitersiedlung des Ruhrgebiets bzw. ganz Deutschlands. Heute ist die Siedlung eine attraktive Wohngegend.

Die Fahrt führte weiter zur Halde Haniel an der Stadtgrenze zu Bottrop. Hier wurde im Laufe der Jahre der Abraum aus dem Bergbau aufgeschichtet. Das frühere Sperrgebiet ist heute begehbar. Die Halde ist eines von vielen weithin sichtbaren "Landmarken" geworden. Man findet auf dem Gipfel ein Amphitheater, in dem regelmäßig Theatervorführungen stattfinden. Außerdem steht dort die Installation Totems vom baskischen Maler und Bildhauer Agustín Ibarrolaaus, welche aus über einhundert Eisenbahnschwellen besteht.

Mit dem Fahrrad ging es zurück nach Oberhausen zum Gasometer. Vom Dach des Gasometers hatte die Gruppe erneut einen einmaligen Überblick über die Region. Danach blieb noch Zeit für die Besichtigung der aktuellen Ausstellung „Wunder der Natur“. Dort wird mit spektakulären Fotoaufnahmen das Leben der Tiere und Pflanzen gezeigt. Höhepunkt der Ausstellung ist eine 20 Meter große Erdkugel im gigantischen Innenraum des Gasometers.

Am Abend bekam die Gruppe hohen Besuch. Der erste CDU OB in Oberhausen nach 60 Jahren SPD Regierung, Daniel Schranz, erklärte die Bedeutung des Strukturwandels für die Region Oberhausen. Oberhausen war die Wiege der Industrialisierung für die Region und ist vom Strukturwandel durch hohe Arbeitslosigkeit stark betroffen. Mit dem Einkaufszentrum CentrO und dem Gasometer wurde Oberhausen ein Anziehungspunkt für Touristen. Schranz erläuterte die positiven und negativen Entwicklungen der Stadt durch den Neubau des Einkaufszentrums. Am Ende blieb auch noch Zeit um Fragen stellen.

Wenn Industrie und Natur aufeinandertreffen

Am letzten Tag besichtigten wir den Landschaftspark Nord, wo heute noch zwei ehemalige Hochöfen stehen. Einen dieser Hochöfen hat die Gruppe bestiegen und von oben einen Ausblick über Duisburg genossen.

Die zweite Station war der Binnenhafen von Duisburg. Der Duisburger Hafen ist der größte Binnenhafen Europas und feiert in diesem Jahr sein 300. Jubiläum. Vor Ort fuhr die Gruppe zusammen mit einem Mitarbeiter von DuisPort in einem Bus über das Gelände und erhielt umfangreiche Informationen zum Wirtschaftsstandort Duisburger Hafen.

Im Anschluss ging es zum Duisburger Innenhafen. Bei einem Rundgang über das Gelände erklärte Rainer Schlautmann die Veränderung des Hafens. Der frühere Industriehafen wurde zu einem Ort für Wohnen, Arbeit, Freizeit und Kultur umfunktioniert. Am Hafenbecken sind Restaurants und Museen angesiedelt. Gleichzeitig haben sich hier Unternehmen angesiedelt.

Die letzte Wegstrecke führte vom Duisburger Innenhafen durch die Innenstadt zum Duisburger Hauptbahnhof, wo die fünftägige Radtour durch das Ruhrgebiet endete. In den fünf Tagen erfuhren die 13 Teilnehmerrinnen und Teilnehmer knapp 190 Kilometer ausschließlich bei gutem Wetter und durchquerten insgesamt 9 Ruhrgebietsstädte ohne jegliche Pannen oder Unfälle.

- Glück Auf!

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