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Gemeinsam mit der Gesellschaft für Sicherheitspolitik (GSP) wurde eine Vortragsreihe mit dem DDR-Zeitzeugen Karl-Heinz Richter für Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Marienschule in Lippstadt und für Schüler des Aldegrever Gymnasium in Soest statt. Zudem hatte die breite Öffentlichkeit am Abend die Gelegenheit, die Schilderungen Karl-Heinz Richters zu verfolgen.
Es ist wohl selten so still gewesen, wenn insgesamt über 400 Schülerinnen und Schüler zusammenkommen, während Karl-Heinz Richter über sein Leben in der DDR berichtete. Er ging dabei auf seine sehr persönlichen Erfahrungen in und mit der DDR-Diktatur ein. Als bekennender Christ habe er sich der allgemeinen Anpassung bei der Freien Deutschen Jugend (FDJ) entziehen können. Er habe sich nicht anpassen sondern frei sein wollen. Seine frühe Tätigkeit als Fluchthelfer in 17 erfolgreichen Fällen und seine Gefangennahme habe er nur Dank der Öffentlichkeitsarbeit der zur Flucht verholfenen Freunde unbeschadet überstehen können. Nach mehreren Monaten Haft, die er als menschenunwürdig beschrieb, wurde er entlassen.
Als er später in die Bundesrepublik ausreisen sollte, weil er nach Ansicht der DDR-Führung ein hoffnungsloser Fall gewesen sei, bei dem eine Anpassung nicht zu erwarten war, wurde seine Frau verhaftet und seine Tochter zwangsadoptiert. 1975 stellte Karl-Heinz Richter dann einen Ausreiseantrag und durfte schließlich mit seiner Ehefrau und seiner Tochter die DDR verlassen.
Mit Blick auf die Vergangenheit und seine Erlebnisse würde er sich jederzeit wieder so verhalten, statt in Unfreiheit leben zu müssen, so Karl-Heinz Richters Resümee.