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Das Bildungswerk Erfurt der Konrad-Adenauer-Stiftung präsentiert die Wanderausstellung der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft e.V. „Mauer, Gitter, Stacheldraht – Beispiele politischer Verfolgung in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR“.
Im Mittelpunkt stehen sieben Biographien, unter anderem die von Angela Kowalczyk und Siegmar Faust, welche stellvertretend für Tausende Opfer von politischer Verfolgung in der Sowjetischen Besatzungszone und DDR stehen. Sie zeigen konkret, wie fast jedermann schnell mit der kommunistischen Diktatur in Konflikt kommen konnte und wie die Machthaber diese sogenannten „Staatsfeinde“ behandelten.
Die Strafjustiz der SBZ/DDR stellte sich in den Jahrzehnten der zweiten Diktatur auf deutschem Boden bis 1989 unterschiedlich dar: Zeigte das Regime während der stalinistischen Ära seine äußerste Härte, etwa durch Deportationen in die Sowjetunion oder durch Todesurteile, so herrschte politische Verfolgung trotz leichter Liberalisierung der Gesellschaft bis zum Ende der SED-Herrschaft. Die Strafen reichten von einer Versetzung in die Produktion über Berufs- bzw. Studienverbote bis hin zur Verhaftung und Verurteilung zu mehrjährigem Zuchthausaufenthalt.
Angela Kowalczyk wurde 1965 in Ostberlin geboren und gehörte als Jugendliche der Subkultur der Punker an, die von den Machthabern in der DDR kriminalisiert worden sind. Nach ihrer Festnahme im Jahr 1982 nahmen sie Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit wegen der Verteilung von gedichtartigen Texten mit Titeln wie „Anklage“ und „Aufruf“ fest. Die SED-Strafjustiz verurteilte sie daraufhin zu zwei Jahren und zwei Monaten Gefängnis - später auf zwei Jahre Bewährung ausgesetzt.
Siegmar Faust wurde 1944 in Dohna/Sachsen geboren. Die SED-Strafjustiz verurteilte ihn wegen „politischer Unbotmäßigkeit“ 1966 zu einem Jahr zur „Bewährung in der Produktion“ und 1974 wegen „staatsfeindlicher Hetze“ zu viereinhalb Jahren Freiheitsentzug. Dabei verbrachte er 63 Tage im strengen Arrest bei Wasser und Brot sowie über 400 Tage in Kellereinzelhaft im Zuchthaus Cottbus, die bei Faust schwere gesundheitliche Schäden verursachten. 1976 folgte unter anderem deswegen seine vorzeige Entlassung und Übersiedlung nach West-Berlin.
Programm zur Ausstellungseröffnung
Begrüßung
Maja Eib
(Leiterin des Bildungswerks Erfurt der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.)
Grußwort
Antje Tillmann MdB
(CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag)
Einführung in die Ausstellung
Jörg Moll
(Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft e.V.)
Vortrag und Gespräch mit Zeitzeugen
Angela Kowalczyk (Berlin)
Siegmar Faust (Reichenberg)
Die Ausstellung ist vom 11. Juni bis 06. Juli 2007 im Rathaus Erfurt (Altes Archiv) zu besichtigen!
Öffnungszeiten:
Mo./Di./Do. 08.00-18.00 Uhr
Mi. 8.00-16.00 Uhr
Fr. 8.00-14.00 Uhr
Sa.-So. 10.00-17.00 Uhr
EINTRITT FREI! Um Anmeldung zur Ausstellungseröffnung wird per E-Mail, Fax oder Telefon gebeten. Gern können Sie den Anmeldebogen nutzen.