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3. Tagung Demografischer Wandel und Daseinsvorsorge im ländlichen Raum

kohta Daniel Braun
Der dritte Teil der Veranstaltungsreihe, welcher sich insbesondere der Region Nordthüringen widmete, fand große Resonanz bei den MultiplikatorInnen der Region.

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Staatssekretärin Inge Klaan aus dem Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr stellte sowohl die Bevölkerungsentwicklung im Freistaat Thüringen als auch die damit einhergehenden Faktoren des Demografischen Wandels vor. Diese beziehen sich auf veränderte

Bevölkerungsanzahl also Schrumpfung, veränderter Bevölkerungsstruktur also Alterung, Den Saldo der Zu- und Wegzüge und Internationalisierung bzw. Individualisierung, wodurch zeitlich versetzt auch regional unterschiedliche Entwicklungen entstehen. Dies ist für Inge Klaan auch Hauptargument bei der differenzierten Betrachtungsweise für Lösungsansätze, denn ein pauschal passendes Lösungsmodell für alle Regionen wird es nicht geben können. Dies gilt es bei allen Maßnahmen in den bereichen Bildung, Wirtschaft, Wohnungsbau und Infrastruktur zu beachten.

Trotz regionaler Unterschiede bleibt jedoch als Grundsatz für Inge Klaan, dass Thüringen Zuzug benötigt, um als Bundesland seine Dynamik und Innovationsfähigkeit erhalten zu können.

Zentrale Leitlinien der Demografiepolitik des Freistaats Thüringen sind:

Demografie als Querschnittsaufgabe, keine Patentrezepte, aber viele erprobte Ideen, Wettbewerb der Regionen wird intensiver, Stärkung der zentralen Orte als Ankerpunkte im ländlichen Raum, Neuorganisation und Neudefinition von Daseinsvorsorge und Flexible Förderpraxen.

Darüber hinaus identifiziert Inge Klaan die Kommunen als Zukunftsfaktor, die mit Familienfreundlichkeit, Arbeitsplätzen vor Ort und Ankerpunkte für Regionalbewusstsein und Heimatstolz die Lebensqualität und somit den Zuzug von Menschen fördern. Sehen Sie in der rechten Seitenleiste den Vortrag von Staatssekretärin Klaan.

Dr. Cornelia Haase-Lerch von der IHK Erfurt stellte in ihrem Vortrag die Herausforderungen für die Wirtschaft in den Mittelpunkt. Bei den strukturellen Anpassungen sieht sie die Thüringer Wirtschaft bereits gut im Prozess, betrachtet aber den bereits spürbaren Fachkräftemangel als große Hypothek für die Zukunft. Dies lässt die Innovationsfähigkeit langfristig sinken und wird darüber hinaus die Personalkosten erhöhen. Daher rief Dr. Cornelia Haase-Lerch zu Ausbildung und Weiterbildung auf und forderte eine konzertierte Aktion von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verantwortungsträgern vor Ort, um Potenziale für Fachkräftegewinnung zu Nutzen. Die IHK unterstütze dies mit eigenen Projekten zur Unterstützung und Vernetzung der Unternehmen bis hin zur Initiierung von Projekten zur Anwerbung ausländischer Lehrlinge und Fachkräfte. Ein wichtiges Projekt stellt in diesem Zusammenhang der entwickelte Fachkräftemonitor für die Thüringer Regionen dar. Sehen Sie in der rechten Seitenleiste den Vortrag von Frau Dr. Haase-Lerch.

Staatssekretär a.D. Hermann Binkert, Leiter des Instituts für neue soziale Antworten (INSA) stellte in seinem Vortrag Auszüge aus der Studie 50 Plus vor, die sein Institut erstellt hat. Dabei ging es insbesondere um die Frage, inwieweit das Lebensalter überhaupt Indikator für Leistungsfähigkeit eines Menschen sein kann bzw. wie sich das Bild des Alters und der Möglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger dieser Altersgruppen entsprechend verändert haben. Dabei ergab sich in der Studie, dass sowohl Leistungsfähigkeit als auch Leistungsbereitschaft der „Alten“ deutlich zunehmen, dementsprechend auch über starre Altersgrenzen für Renteneintritt etc. nachgedacht werden müsste. Außerdem ist dies unter dem Aspekt der Generationensolidarität ein wichtiger Faktor, da auch ehrenamtliches Engagement für viele „Alte“ ein wichtiges Anliegen ist. Sehen Sie in der rechten Seitenleiste die Studie des INSA-Instituts.

Im Vortrag von Leinefelde-Worbis Bürgermeister Gerd Reinhardt wurden die vielfältigen Möglichkeiten einer Stadtentwicklung im Zeichen des demografischen Wandels dargestellt, wie sie in Leinefelde seit der Wiedervereinigung konsequent und ideenreich umgesetzt worden sind. Neben den vielen Einzelbeispielen betonte Gerd Reinhardt, dass Städte und Gemeinden Fehlentwicklungen in der Stadtplanung aktiv begegnet werden müssen. Sehen Sie in der rechten Seitenleiste die Präsentation von Bürgermeister Reinhardt.

Auf der anschließenden Podiumsdiskussion fragte der Heiligenstädter Redaktionsleiter der Thüringischen Landeszeitung Fabian Klaus kritisch bei den Referenten nach, wie denn der Demografische Wandel ganzheitlich gestaltet werden könnte, was zu angeregten Diskussionen unter den Referentinnen führte.

Nach der Mittagspause diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in 3 Foren zum Thema. Diese standen unter den Oberbegriffen Wirtschaft und Bildung, Heimat und bürgerliches Engagement sowie Sozialer Daseinsvorsorge. Dabei konnten viele Fragen aus den Fachvorträgen weiter vertieft werden, was von den vielen unterschiedlichen Experten vielfältig unterstützt wurde. So diskutierten der Thüringer CDU-Generalsekretär und Landtagsabgeordnete des Saale-Holzlandkreis Dr. Mario Voigt mit dem Geschäftsführer des Thüringer Bauernverbandes Stefan Baldus, dem Rudolstädter Unternehmer Hans-Ulrich Batzke und dem Schönstedter Bürgermeister Matthias Reinz moderiert vom Nordhäuser Bürgermeister Dr. Klaus Zeh zum Thema Wirtschaft und Bildung.

Das Forum zur Sozialen Daseinsvorsorge wurde vom Thüringer Landesbeauftragten für das Zusammenleben der Generationen Michael Panse moderiert, welcher Prof. Dr. Vesselin Detschew, Projektleiter zum Thema Telemedizin an der TU Ilmenau und Stefan Merker, LIGA-Thüringen, Referent für strategische Sozialplanung begrüßen konnte.

Im Forum zum Thema Heimat und Bürgerliches Engagement moderierte der Vorsitzende der Jungen Union Eichsfeld Thadäus König das Forum, in welchem der Landrat des Eichsfeld Dr. Werner Henning, Pfarrer Steffen Riechelmann vom Jugend- und Erwachsenen-Bildungshaus, Marcel Callo, Heiligenstadt, Olaf Eberhardt Vorsitzender des Kreissportbunds Eichsfeld und der gebürtige Eichsfelder KAS-Mitarbeiter David Gregosz Koordinator für Internationale

Wirtschaftspolitik Konrad-Adenauer-Stiftung Berlin ihre Gedanken zum Thema Heimat äußerten. Und durchaus vielschichtige Aspekte diskutierten.

Die Tagung wurde vom Abschlusspodium beschlossen, das von Roswitha Weitz, Geschäftsführerin des IWT – Institut der Wirtschaft Thüringens GmbH moderiert wurde. Dr. Mario Voigt, David Gregosz und Stefan Merker berichteten aus ihren Foren und beantworteten Fragen aus dem Auditorium. Abschließend äußerten viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer Ihre Zufriedenheit, dass dem Thema Demografischer Wandel mit der KAS-Tagung die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

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