Comptes-rendus d'événement
Herr von Marschall, preisgekrönter Journalist und ein ausgewiesener Kenner der amerikanischen Politik, gliederte seinen Vortrag in zwei Teile. Im ersten Teil ging der Referent auf zwei unterschiedliche Bilder von Barack Obama in Deutschland und Amerika ein. Der erste Unterschied bezieht sich auf die Erwartungshaltung an Obama. Die Amerikaner betrachten ihn als den innenpolitischen Präsidenten, der sich der Wirtschaftspolitik und Bekämpfung der 9%-Arbeitslosigkeit widmen muss. Für die Deutschen ist Barack Obama in der ersten Linie der außenpolitische und transformative Präsident. Der zweite Unterschied ist im Hinblick auf die Bilanz seiner Politik erkennbar. Die Europäer sind von der amerikanischen Außenpolitik und die Amerikaner vor allem von der Innenpolitik des Präsidenten enttäuscht.
Im zweiten Teil seines Vortrages schilderte der Referent einen Ausblick auf die Präsidentschaftswahl in den USA 2012. Von Marschall ging vor allem auf die Frage ein, welche Chancen Obama hat, wieder gewählt zu werden. Die Statistik zeigt, dass nur 42- 43% der Amerikaner mit Obamas Politik zufrieden sind. Drei Viertel finden die Richtung, in der sich das Land zur Zeit bewegt, falsch. Auch die Wirtschaftszahlen, vor allem die 9%-Arbeitslosigkeit, sprechen nicht zu Gunsten des heutigen Präsidenten. Damit sei es aber nicht entschieden, so von Marschall. Die Republikaner haben bis jetzt keine klare Wahlstrategie ausgearbeitet und wechseln stets ihre Spitzenkandidaten. Mit dem möglichen Kandidaten Mitt Romney haben die Republikaner ein Sympathieproblem. Die Spannung bleibt.