Philippe Lorenz, Leiter des Projekts „KI und Außenpolitik“ in der „Stiftung Neue Verantwortung“, eröffnete das Thema mit der Erläuterung von Grundlagen von KI als Automatisierung menschlicher kognitiver Prozesse und des heutigen Schwerpunkts in der KI-Forschung, die sich mit maschinellem Lernen befasst. In der Objekterkennung schneiden Maschinen mittlerweile besser ab als der Mensch.
Vier „Zutaten“ braucht es für eine ständige Weiterentwicklung: das exponentielle Wachstum von Rechenleistungen, große Datenmengen, entsprechende Software und vor allem menschliches Talent für die Programmierung. Weltweit gibt es nur etwa 200.000-300.000 Entwickler und ca. 22.000 promovierte Wissenschaftler in diesem Bereich. Die USA sind noch die führende Nation auf diesem Gebiet, aber China hat das Ziel aufgestellt, bis 2030 Weltmarktführer in KI-Technologien zu sein und plant dafür 130 Mrd. Euro ein. China hat nicht nur als erstes eine nationale KI-Strategie aufgestellt, sondern investiert auch am meisten. Getoppt werden diese Zahlen nur von der Privatwirtschaft (Facebook, Apple, Alphabet, Alibaba, Tencent etc.).
In Europa ist Frankreich Treiber der politischen KI-Agenda. Die durch Frankreich angebotene Forschungskooperation mit Deutschland droht jedoch verspielt zu werden. Zwar gibt es auch hier mittlerweile eine nationale KI-Strategie und eine entsprechende Enquete-Kommission beschäftigt sich mit ethischen Fragestellungen und Datenschutz, aber dennoch wurde die Entwicklung hierzulande weitestgehend „verschlafen“.