Workshop
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Unsere Gesellschaft wird zunehmend gewaltfreier. Der Rechtsstaat ermöglicht eine Verfolgung derer, die anderen Schaden zufügen und bieten ausreichend Abschreckung, um schädliches Verhalten vor dem Entstehen auszuschließen. Darüber hinaus wirkt die Gesellschaft als Gruppe auf den Einzelnen ein, gewalttätiges Verhalten wird nicht akzeptiert.
Dennoch ist die Vorstellung von einer Gesellschaft ohne Gewalt überholt. In der Öffentlichkeit, bei Fußballspielen, in Familien und auf dem Schulhof zeigt sich, dass in eioner gesellschaft ein gewaltfreies Leben nicht möglich ist. Historisch gesehen gehört die Gewalt zur Entwicklung der Menschen und ist nicht von seiner Geschichte zu trennen. Besonders aktuell zeigen sich Kriege und Krisen, die den Erdball umspannen und eine neue Ära der Gewalteskalation erzeugen.
In Schulen und im Alltag wird Gewalt häufig erst auf dem zweiten Blick sichtbar. Streitereien in der Pause werden mit Fäusten gelöst, Mobbing und Ausgrenzung finden unter dem Radar statt. Doch an manchen stellen bricht sich die Gewalt auch ganz offensichtlich Bahn.
Für Lehrerinnen und Lehrer ist solche Gewalt eine besondere Herausforderung neben dem Unterricht. Einerseits haben sie die Aufsichtspflicht für Schülerinnen und Schüler und andererseits sind sie selbst in einer Vorbildfunktion, die sich auf die Entwicklung von Schülerinnen und Schüler auswirkt. Der gerechte Umgang untereinander und das respektvolle Miteinander können stark auf die Probe gestellt werden, wenn Regeln gebrochen oder Gewalt ausgeübt wird.
Darüber hinaus machen auch internationale Konflikte nicht Halt vor den Schulhöfen. Krieg und Frieden werden auch auf Schulhöfen zum Thema, das Wissen über geschichtliche Hergänge und die aktuelle Sicherheitspolitik sind über das Thema Gewaltprävention für Lehrerinnen und Lehrer von Bedeutung.
Welche Herausforderungen kommen auf die Referendarinnen und Referendare zu und wie können Sie sich für Ausnahmesituationen wappnen?
Programme
Programm
09.00 Uhr: Begrüßung und Einführung in die Tagung
Lina Berends
Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.
Grußwort
09.30 Uhr – 10.30 Uhr: Gewalt – Jugendkriminalität
Stephan Große
Leiter des Jugendkommissariats, Polizeidirektion Dresden
10.30 Uhr – 11.00 Uhr: Kaffeepause
11.00 Uhr – 14.45 Uhr: Workshops:
1. Welche Verantwortung kommt den Lehrpersonen zu?
Desinformationen, Verschwörungsideologien, Deep Fakes
„Fake News“ sind derzeit in aller Munde, von Trollarmeen über Staatspropaganda bis zu Mobbing erstreckt sich eine negative Seite des Internets. Hiermit gehen Herausforderungen einher, die jeden individuell betreffen aber auch den Sozialraum Schule. Wie können und müssen Lehrerinnen und Lehrer Verantwortung übernehmen?
2. Regeln im Krieg – Gestern und heute
Nora Manukjan
Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain
Gewalt ist ein Grund, warum es Gedenkstätten in Sachsen gibt. Der Ehrenhain Zeithain erinnert an das Massensterben von Kriegsgefangenen im zweiten Weltkrieg. Die Wehrmacht setzte Regelungen des Völkerrechts, die ein Mindestmaß an Menschlichkeit im Krieg garantieren sollten, in Zeithain außer Kraft. Wie konnte es damals so weit kommen und wie gelingt es dem humanitären Völkerrecht und dessen Institutionen heute, Gewalt einzuhegen.
3. Zivilcourage – Aktiv gegen Gewalt
Marco Leik
Präsident Ju-Jutsu-Verband Sachsen
Lehrerinnen und Lehrer werden früher oder später in ihrer Laufbahn Gewalt an der Schule in unterschiedlichen Ausprägungen begegnen. Viele Konflikte lassen sich durch Kommunikation lösen. Doch sollten sie ebenso auf schwierigere Situationen vorbereitet sein. In Rollenspielen werden Techniken und Taktiken aus der Gewaltprävention vorgestellt und eingeübt, die Lehrerinnen und Lehrer hiermit befähigt, Situationen korrekt einzuschätzen und im Alltag Zivilcourage zu zeigen.
Bitte lockere Alltagsbekleidung und flaches Schuhwerk tragen.
4. Die Konsequenzen aktueller Konflikte für die deutsche Sicherheitspolitik
Kapitänleutnant Andy Clemens
Bezirksjugendoffizier Sachsen
Der Blick über den Tellerrand bedeutet heute insbesondere die Gewalt in anderen Ländern in Form von Konflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen zu sehen. Deutschland steht in militärischen Handlungen nicht allein, Bündnisse wie die NATO und die EU beeinflussen die Optionen für Reaktionen auf Konflikte. Wie kann die Sicherheitspolitik für Deutschland in den kommenden Jahren aussehen?
5. Schutzkonzepte in der Schule - Gewaltprävention
Anna Michels-Boger, Lisa Baumann
Kinderschutzbund Landesverband Sachsen
Lehrerinnen und Lehrern wird in ihrer Laufbahn herausforderndes Verhalten begegnen. Warum Kinder gewalttätig werden, kann unterschiedliche Ursachen haben. Für Schulen können sogenannte Schutzkonzepte entwickelt werden, damit das Kollegium handlungsfähig bleibt.
Ab 12.00 Uhr: Mittagspause im Foyer variiert nach Workshop-Zeiten
14.45 Uhr - 15.30 Uhr: Auswertung und Diskussion mit Galeriegang
Irène Mahano
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.