Conférence
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Jahrzehntlang haben Überlebende der Shoah ihre Vergangenheit versteckt und verdrängt und ihren Familien nur einen Teil ihrer Erinnerungen erzählt - auch in Israel. Seit den 60er Jahren hat in der israelischen Gesellschaft eine Art Revolution stattgefunden: Die Überlebenden haben sich "geöffnet", sind bereit zu erzählen und die Jugend möchte auch genau wissen und verstehen, wie es "damals" war. Greif wird die Entwicklung des Bewusstsein über die Shoah
in der israelischen Öffentlichkeit und im gesellschaftlichen Leben bis heute darstellen. Er legt dabei die Gründe für Veränderungen dar und ordnet sie innerhalb der israelischen Erinnerungskultur ein.
Greif (Jg. 1951) wurde in Tel Aviv geboren. Seine Familie stammt aus Deutschland. Greif studierte zunächst Jüdische Geschichte. Mehr als 27 Jahre arbeite Greif als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Holocaust-Gedenkstätte Shem Olam in Jerusalem. Darüber hinaus lehrt er seit vielen Jahren an der International School for Holocaust Studies. Seit 2011 hat er eine Professur für israelische und jüdische Geschichte an der Universität von Texas, Austin, inne. Greif gilt als exzellenter Spezialist für die Shoa. Der Focus seiner Forschungen liegt auf dem Lager Auschwitz-Birkenau. Er veröffentlichte zahlreiche Publikationen und vielfach als Autor und Produzent von Radio- und Fernsehdokumentationen.