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Comptes-rendus d'événement

Abgehängt im Ländlichen Raum? Moderne Mobilitätskonzepte für die Zukunft

Vortrag und Gespräch

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Am Montag, den 17. Juni 2019 fand im Rathaus Ilmenau die vom Politischen Bildungsforum Thüringen der Konrad-Adenauer-Stiftung organisierte Veranstaltung „Abgehängt im Ländlichen Raum? – Moderne Mobilitätskonzepte für die Zukunft“ statt. 40 Gäste waren von 18.00-20.00 Uhr anwesend, um den Vorträgen sowie dem Podiumsgespräch zu folgen.

Das Thema der Veranstaltung nahm Bezug auf die Herausforderungen, die ländlichen Gebiete bei der Entwicklung neuer Mobilitätsformen nicht zu vernachlässigen. Mobilität bedeutet nicht nur, dass man innerhalb der Städte beweglich ist, sondern auch auf dem Land den nächsten Supermarkt erreicht.

Nach einer kurzen Begrüßung und Einleitung durch den wissenschaftlichen Mitarbeiter der Konrad-Adenauer-Stiftung Erfurt, Steven Bickel, begann der Abgeordnete des Thüringer Landtags Andreas Bühl, die einzelnen Referenten des Abends vorzustellen. Dr. Bernd Buthe, der Projektleiter in der Forschung am Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung ist, betonte besonders die Notwendigkeit, immer die konkreten Bedürfnisse einer Region herauszuarbeiten. Man könne auch im ländlichen Raum nicht alle Gebiete gleichsetzen. Beispielsweise sprach er von einer Gruppe junger Erwachsener in Norddeutschland, die in selbstorganisierten Chats die Fahrten zu und von Discotheken planen. Dabei verdienen sich die Fahrer ein kleines Taschengeld und alle profitieren von der Absprache. Als man in dieser Region auf neue öffentliche Verkehrsmittel, die am Abend zu entsprechenden Feiern fahren sollten, reagierte man auf diese Idee nicht mit Zustimmung. Ein Beispiel, bei dem man dagegen sehr gut auf die Bedürfnisse der Bevölkerung eingegangen ist, ist die Einführung eines Busses für Rentner, welcher jetzt regelmäßig zum Supermarkt fährt. Da nebenan ein Café ist, in dem sich die Rentner austauschen können, wird das Angebot gern genutzt und die Investition hat sich gelohnt.

Universitätsprofessor Dr.-Ing. Klaus Augsburg der TU Ilmenau erklärt darauffolgend, dass intelligente Mobilität nicht mehr unabhängig von Digitalisierung betrachtet werden kann und alle Ebenen, die mit Mobilität zutun haben, vernetzt werden müssten. Hierbei beeinflussen die drei Faktoren Wohlstand, Demografie und Siedlungspolitik den Mobilitätsbedarf.

Nach beiden Impulsvorträgen übernahm der Landtagsabgeordnete Andreas Bühl die Moderation des Podiumsgespräches, in dem die Bürgermeisterin der Stadt Ilmenau, Beate Misch, ankündigte, dass die Stadt in Zukunft nicht nur in Mobilität, sondern auch in innovative Änderungen investieren wird. So ist zum Beispiel der Aufbau von Ladesäulen für Elektroautos auf Parkplätzen geplant.

Bei der abschließenden Diskussionsrunde mit den Zuschauern wurde zunächst nach der Definition für den ländlichen Raum gestellt. Eine Dame, die den Vorschlag unterbreitete, die vielen Autos doch durch Busse zu ersetzen, wurde durch Frau Beate Misch direkt darauf hingewiesen, dass bereits Busse angeschafft, jedoch nie genug genutzt wurden, sodass das Ergebnis nicht wirtschaftlich war. Uber-Dienste, der Vergleich zu Amerika und die Nachteile dieses Trends wurden danach diskutiert.

Vor allem wurde im gesamten Gespräch deutlich, dass die Bevölkerung in den ländlichen Regionen zwar moderne Digitalisierungsvisionen nicht ablehnt, aber von der Zukunftsbezogenheit abgeschreckt ist. Viele, meist Rentner im höheren Alter, fürchten, von all den innovativen Ideen keine Vorteile mehr zu haben. Besser wären tatsächliche Verbesserungen, die umgehend realisiert werden können, denn wie Prof. Dr.-Ing. Klaus Augsburg unterstrich: „Nicht das Erzählte reicht, sondern das Erreichte zählt.“.

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