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Comptes-rendus d'événement

Dresden 1919 – Die Geburt einer neuen Epoche

Buchvorstellung und Gespräch

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Am 04.03.2019 fand organisiert durch das Bildungsforum der Konrad-Adenauer-Stiftung Thüringen und der Gedenkstätte Amthordurchgang Gera e.V. im Beisein von 40 Teilnehmern die abendliche Veranstaltung „Dresden 1919 – Die Geburt einer neuen Epoche“ statt. Nach einer Begrüßung durch Frank Karbstein, Vorsitzender, und Amalya Tonapetyan, Tagungsleiterin der KAS, stellte Freya Klier ihr 2018 erschienenes Buch vor.

Der Osten nach dem Weltkrieg

Als der Weltkrieg endet, überlagert Brutalität die Aufbruchsstimmung. Freya Klier nimmt Dresden als Kulminationspunkt der wesentlichen Entwicklungen, die zum Entstehen wie auch zum Scheitern der jungen Demokratie führten. Kommunisten attackieren Sozialdemokraten und Bürgerliche. Kriegskrüppel und Schwerverwundete prägen das Land ebenso wie eine pulsierende Künstlerszene. Jederzeit droht die Gefahr eines erneut ausbrechenden Bürgerkrieges. Doch sie schreibt nicht nur über Dresden, sondern auch über Städte wie Leipzig oder Breslau. Sie thematisiert den Ostblock, den Bolschewismus, den Westen, die Besatzung und die Umbrüche bis 1919.

Chronologisch beschreibt sie die Entwicklungen in einer Zeit, wo nicht einfach zwischen schwarz und weiß unterschieden werden konnte. Eine Zeit, in der Deutschland nicht zur Ruhe kommt, aber dennoch die ersten Vereine verschiedener Strömungen entstehen und wo Frauen zu Wort kommen.

Putsch 1920

Besonders auf den gescheiterten Kapp-Putsch von 1920 ging sie ein. Dieser brachte das Deutsche Reich an den Rand eines Bürgerkrieges und zwang die sozialdemokratischen Mitglieder der Reichsregierung zur Flucht aus Berlin. Die meisten Putschisten waren aktive Reichswehrangehörige oder ehemalige Angehörige der alten Armee und Marine. Die Gründe für den Putsch waren vielschichtig. Doch der konkrete Auslöser war die Verfügung von Reichswehrminister Gustav Noske, durch die das deutsche Heer auf 100.000 Mann sowie die Marine auf 15.000 Mann beschränken sollte. Dies bedeutete einen massiven Personalabbau und die meisten der damaligen Freikorps sollten aufgelöst werden. Hinzukamen die Republikfeindlichkeit und die Frustration früherer Soldaten. Ostern 1920 wurde auch Dresden vom Putsch heimgesucht, was auch in der Stadt kriegsähnliche Zustände auslöste.

Die Großen

Eine besondere Rolle spielen in Ihrem Buch Intellektuelle und Kriegsheimkehrer. Hier beispielsweise Otto Dix, Oskar Kokoshka, Marie Stritt oder Ernst Toller. So geht sie auf ihre Lebenswege und ihre Bedeutung in der Entstehung und Entwicklung von Bewegungen ein. Im Zuge dessen las sie einen Abschnitt zur Bluttat von Dresden im November 1919 vor. Gustav Neuring, Mitglied der SPD war damals damit beauftragt, ein Volksheer zu organisieren. Im März 1919 stellte er das „Regiment Ordnung“ auf. Nachdem Kriegsbeschädigte und Verwundete der Dresdner Lazarette gehört hatten, dass ihre Pensionen gekürzt werden sollten, stürzten sie ihn am 12. April von der Brücke vor seinem Ministerium in die Elbe und erschossen ihn, als er an Land schwimmen wollte. Einen Tag später wurde der Belagerungszustand ausgerufen.

Diskussion

In detaillierter und langwieriger Recherchearbeit hat Freya Klier aus historischen Zeugnissen und Erinnerungen beteiligter Akteure ein beeindruckendes Panorama geformt, mit dem sie nicht zuletzt die Frage zu beantworten sucht: Erkennen wir heute, 100 Jahre später, vergleichbare Muster in unserer Gesellschaft wieder? Dieser Frage wurde in der Diskussion nachgegangen. Im Mittelpunkt des anschließenden Gesprächs mit den Teilnehmern galt es einen Bezug zu heute herzustellen, Parallelen zu ziehen und zu vergleichen. Ebenso wurde viel zur Recherche und zu den Quellen Freya Kliers bezüglich des Buches nachgefragt. Gemeinsam wurde die Geschichte reflektiert, auf die verschiedenen Akteure eingegangen und darüber diskutiert, ob heute ähnliche Muster erkannt werden können.

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