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Présentations & compte-rendus

Leben 3.0? Digitalisierung in Staat und Gesellschaft

Zu einer Vortrags- und Podiumsveranstaltung lud das PBF Thüringen am 26. Mai 2015 in die TU Ilmenau ein, um das Thema Digitalisierung und deren Einfluss auf die Lebenswelt aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten.

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Prof. Heidi Krömker von der TU Ilmenau konzentrierte sich in ihren Vortrag auf vernetzte und intelligente Verkehrssysteme. Wichtigstes Anliegen sei dabei maßgeschneiderte Mobilitätslösungen zu finden, die barrierefrei und ressourcenschonend genutzt werden können.

Dabei sei es wichtig, über intelligente Ticketsysteme und Dokumentierung von Nutzungsverhalten und Vernetzung der vielfältigen Verkehrsmöglichkeiten, optimale Transportlösungen zu finden.

Gerade die moderne Stadt der Zukunft, in welcher Wohn- und Arbeitsorte zunehmend zusammenwachsen, seien für die Platzerfordernisse von privat genutzten PKWs nicht mehr bereit zu stellen. Zudem ist bei den jungen Generationen das Auto als erstes Mobilitätsmittel der Wahl rückläufig. In diesem Zusammenhang sei auch Erforschung und Einführung alternativer Antriebssysteme zu fördern. Die Unternehmen des ÖNV bemühen sich bereits in den Metropolregionen diesen Entwicklungen Rechnung zu tragen, wozu Prof. Heidi Krömker verschiedene Beispiele gab.

Jochen Fasco referierte aus der Perspektive der Thüringer Landesmedienanstalt, welche die Aufsicht über die Medieninhalte sowie das Gebot der Unabhängigkeit der Medien gegenüber Einflüssen aus Politik, Wirtschaft und anderen Bereich sicherzustellen hat.

Dabei führte Jochen Fasco die zunehmenden Herausforderungen aus, die durch die Digitalisierung von Medien über InternetTV, Videokanäle und Inhalte aus anderen Quellen entstehen. Dies ist im Spannungsfeld von Internetkanälen von politischen Akteuren, Gewalt- und Propagandainhalten sowie unter den Jugendschutz fallenden pornographischen Inhalten zu beobachten.

Dabei konstatierte er eine Abgehängtheit und Hilflosigkeit der älteren Generationen bzw. Eltern, denn die Generation der heutigen Heranwachsenden nutzt selbstverständlich alle Möglichkeiten digitaler Kommunikation, die von Eltern und Lehrern nicht mehr voll nachvollzogen werden kann.

Dies erhielte zusätzliche Dynamik durch die Konstruktion moderner Endgeräte, die selbst für die jüngsten innovative Steuerung zulasse. Daher sei für ihn die Debatte über Medienkunde an Schulen und entsprechender Aufklärung und Bildung der älteren Generationen von höchster Bedeutung.

Der Bundestagsabgeordnete Tankred Schipanski stellte in seinem Vortrag die Eckpunkte der digitalen Agenda der Bundesregierung vor und verwies auf die Projekte flächendeckendes Breitbandinternet herzustellen. Auch für ihn war die Frage der Bildung der Bevölkerung an den Möglichkeiten von großer Bedeutung. Er verwies dabei aus Estland, welches seine gesamte Verwaltung auf E-Government umgestellt hat und entsprechende Begleitkurse für die Bevölkerung anbietet. Wichtiges Thema bleibt zudem die Datensicherheit gerade im Wirtschaftsbereich, da viele Mittelstandsunternehmen vollständige Firmenpapiere in externen Clouds außerhalb Deutschlands ohne besonderen Schutz hinterlegen.

In der nachfolgenden Diskussion wurden besonders die Themen wie Marktmacht von Unternehmern und Herstellern diskutiert und wie dies reguliert werden könnte. Prof. Heidi Krömker verwies ,angesprochen auf die Gefahren von Big Data, darauf, dass die Grundkonzepte der Datennutzung zur Optimierung von bspw. Verkehrssystemen aber auch anderen sinnvollen Innovationen keine personalisierten Datenerhebungen zum Ziel haben, auch wenn die Gefahr des Datenschutzes natürlich latent sei.

Zudem forderten die Teilnehmer wie Referenten unisono nach mehr Bildung in diesem Bereich, welches als Fach Medienkunde eingeführt werden könnte. In diesem Zusammenhang wurde auch auf Grenzen der öffentlichen Mittel hingewiesen, die bei der rasanten technischen Innovation nicht im Takt neuer Geräte- und Softwaregenerationen permanente Neuanschaffungen gestatteten, wodurch auch die schulische Nutzung privater Geräte oder über das Sponsoring nachgedacht werden müsse, auch wenn dies sicher nicht immer populär sei und auch nachvollziehbar Grenzen hätte.

Bei der Vermittlung von Kenntnissen sei darüber hinaus darauf zu achten, dass auch Funktionsweise und technische Hintergründe der Technologien gelehrt werden, da auf diesem Wege auch eine Sensibilisierung für Risiken der Nutzung bewusster würden.

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Interlocuteur

Daniel Braun

Daniel Braun

Leiter des Auslandsbüros Nordmazedonien und Kosovo

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