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Comptes-rendus d'événement

Wie die SED-Diktatur den Alltag der DDR-Bürger bestimmte

DDR: Mythos und Wirklichkeit.

Eröffnung der Wanderausstellung der Konrad-Adenauer-Stiftung

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Die Veranstaltung wurde musikalisch durch den Liedermacher Stephan Krawcyk eingeleitet. Krawcyk, der 1988 ausgebürgert wurde, trug neben seinen kraftvollen Liedern auch mit kurzen Gedichten und persönlichen Anekdoten zum Gelingen der Veranstaltung bei. Nach dem musikalischen Auftakt hieß Wolfgang Ruske, Leiter der Gedenkstätte Grenzmuseum Schifflersgrund, die anwesenden Gäste und Ehrengäste herzlich willkommen.

Ihm folgte die Begrüßung von Steffen Krech, Tagungsleiter des Bildungswerkes Erfurt der KAS. Er thematisierte die Verklärung der Geschichte durch die verschiedenen politischen Kräfte und wies in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung der Wanderausstellung insbesondere für junge Menschen hin.

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Den Höhepunkt der Eröffnungsveranstaltung bildete der Vortrag von Hildigung Neubert, Landesbeauftragte für Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR. In ihrem Beitrag ging Sie auf einzelne DDR-Mythen ein und widerlegte diese sowohl mit fachlichem Wissen als auch persönlichen Erfahrungen. Für Neubert besteht in der Frage, ob die DDR ein „demokratischer Rechtsstaat“ war, kein Diskussionsbedarf. Schließlich unterlag das gesamte Justizwesen der DDR der Willkür der SED. Auch die Stasi war, wie oft behauptet, kein Geheimdienst wie jeder andere. Sie war vielmehr eine Geheimpolizei, die als solche vor allem „nach Innen“, also gegen die eigene Bevölkerung wirkte. Darüber hinaus war das MfS im Vergleich zur eigenen Bevölkerung personell wesentlich stärker besetzt als alle anderen kommunistischen Geheimdienste. Auch das vielgelobte DDR-Bildungssystem nahm sich Neubert in ihrem Vortrag vor. Der Anteil der Abiturienten lag in der DDR weit unter dem heutigen bundesdeutschen Wert. Die Frage, ob man einen Studienplatz bekam, hing weniger von intellektueller Eignung als vielmehr von Konformität mit Partei und Staat ab. Neubert kritisierte die fehlende Auseinandersetzung des DDR-Staates mit dem Nationalsozialismus. Einerseits stellte sich die DDR immer als antifaschistischen Staat dar, anderseits hatten ehemalige NSDAP-Funktionäre in der SED ihre neue politische Heimat gefunden. Neubert wies in diesem Zusammenhang daraufhin, dass der Anteil ehemaliger NSDAP-Mitglieder in der SED auf höheren Parteiebenen größer war als auf den unteren Ebenen. Dieser Umstand blieb von den DDR-Bürgern natürlich nicht unbemerkt. Gerade gegen Ende der DDR brachten vor allem Jugendliche durch neofaschistische Tendenzen ihre Abneigung gegenüber dem SED-Regime zum Ausdruck. Neubert räumte auch mit dem DDR-Mythos von der Wirtschaftsmacht mit Weltniveau auf. Bereits 1982 wäre die wirtschaftliche Existenz der DDR ohne die damaligen Kredite aus der BRD gefährdet gewesen.

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Nach dem spannenden Vortrag von Hildigund Neubert fesselte Stephan Krawcyk das Publikum noch einmal und animierte die Anwesenden sogar zum Mitsingen.

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