Kitas spielen als erste Bildungsinstitution eine essentielle Rolle für Kinder und Familien, sowie Sozialraumpartner. Besonders die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass neben den Schulen auch Kitas einen digitalen Wandel vollziehen müssen. Zu diesem Thema hat das politische Bildungsforum Thüringen einen Familien-Talk mit dem Vorstand von symbioun e.V., Stefan Heyn und dem digitalpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Tankred Schipanski MdB unter dem Titel DigitalPakt Kita veranstaltet. Moderiert wurde die Veranstaltung von Andrea Ludwig.
Tankred Schipanski stellte den Digitalpakt Schule für die Teilnehmenden vor und berichtete davon, dass es sich dabei um ein Projekt des Bundestages für digitale Bildung in deutschen Schulen handle. Dabei gehe es in erster Linie darum, die technischen Kompetenzen zur Verfügung zu stellen, wie WLan in den Schulen, Breitbandanschlüsse und auch die mobilen Endgeräte für Lehrkräfte. In manchen Schulen gebe es bereits eine Schulcloud. Dort habe jedes Kind ein Tablet und könne auf diesem Weg mit den Lehrkräften kommunizieren. Der Digitalpakt Schule solle dabei helfen, den Kommunikationsweg zwischen Lehrkräften und Schülern, aber auch zwischen den Lehrkräften und den Eltern zu erleichtern und modernisieren. Stefan Heyn stellte daraufhin den DigitalPakt Kita vor und machte die Unterschiede zum DigitalPakt Schule deutlich. Bei der frühkindlichen Bildung in den Kitas gehe es natürlich nicht darum alle Kinder mit Tablets auszustatten, sondern die Kommunikation zwischen Pädagoginnen und Eltern wiederherzustellen und zu erleichtern. Gerade die Pandemie habe gezeigt, wie leicht diese Kommunikation abreißen könne, da Tür- und Angel-Gespräche zwischen Eltern und Erzieherinnen seit Monaten nicht möglich seien. Daher gehe es um die Bereitstellung von Technik für die Pädagoginnen, da diese bei der Arbeit nicht ihre privaten Geräte nutzen dürften. Neben der Beschaffung von mobilen Endgeräten geht es aber auch um Medienkompetenztrainings, in denen die Erziehenden die Anwendung der Technik und die Nutzung für den pädagogischen Alltag erlernen könnten. Auch Schipanski sah das Medienkompetenztraining als entscheidenden Schritt für die Digitalisierung in den Schulen.
Stefan Heyn berichtete von symbioun e.V., welcher seit zwölf Jahren bundesweit als Verein unterwegs sei und sich daran beteilige Konzepte weiterzubilden, welche alle auf Kommunikation basieren und helfen Bildung und Gesundheit zu modernisieren. Mit dem DigitalPakt Kita hat symbioun e.V. in Thüringen ein Pilotprojekt gestartet, welches sich durch private Spenden, sowie Spenden von großen Wirtschaftsunternehmen finanziere. Obwohl es bis jetzt nur wenige digitale Leuchttürme gebe, sei der Wunsch nach Digitalisierung und Modernisierung groß. Heyn beschrieb den DigitalPakt Kita als ein Paket bestehend aus Gesundheits- und Medienkompetenzen und Bildung. Es gehe darum ein Bildungsportfolio zu schaffen, welches den elementaren Übergang von der Kita zur Schule begleiten und erleichtern könne. Denn neben der Erleichterung der Kommunikationswege zwischen Eltern und Erziehenden, könnten auch wichtige Entwicklungsschritte der Kinder per Tablet festgehalten werden.
Auf die Frage welche Problematiken und Hürden das Datenschutzgesetz mit sich bringe, antwortete Schipanski, dass Lehrkräfte nicht die Risiken auf sich nehmen könnten, welche sich durch die Datenschutzverordnung ergeben würden. Stattdessen solle es einheitliche Entscheidungen im Datenschutz geben. Dabei ginge es beispielsweise auch um die Zulassung von Lernsoftware. Der Digitalpakt Schule dürfe Kinder und Lehrkräfte nicht zusätzlich belasten, sondern im Gegenteil den Schulalltag erleichtern. Schipanski nannte die Vereinheitlichung des Datenschutzes, sowie verstärkte Medienkompetenz als wünschenswert für die Zukunft. Weiterhin sprach er sich für eine bundesweite, einheitliche Bildungsplattform und Bildungskompetenzzentren aus. Dadurch könne für Mindeststandards, welche dann in ganz Deutschland gelten würden, gesorgt werden. Dies sei jedoch eine schwierige und langwierige Arbeit, da der Bund keine Kompetenzen im Bereich Bildung habe. Durch verstärkten Druck von Seiten der Eltern, Lehrkräfte und Schüler erhöhe sich aber der Druck auf die Bundesländer miteinander zu kooperieren und Mindeststandards einzuführen. Schipanski nannte in diesem Zusammenhang auch die Corona-Pandemie, welche im Bereich Bildung und Digitalisierung als ein Beschleuniger wirke. So wurde der Druck auf die Politik erhöht die Digitalisierung voranzutreiben. Er könne sich daher vorstellen, dass der DigitalPakt Kita nach einer erfolgreichen Evaluierung politisches Momentum gewinnen und anschließend öffentliche Förderung erlangen könne.
Stefan Heyn bedankte sich bei der Konrad-Adenauer-Stiftung für die Partnerschaft und die deutschlandweite Zusammenarbeit. Mit der Veranstaltungsreihe DigitalPakt Kita wollen symbioun e.V. und die KAS auf das Pilotprojekt aufmerksam machen und für das Thema der Digitalisierung in Kitas sensibilisieren. Andrea Ludwig bedankte sich anschließend bei den Referenten Stefan Heyn und Tankred Schipanski, sowie bei den Zuschauern auf Facebook und Youtube. Abschließend wies sie die Zuschauenden auf den nächsten Talk zum Thema „Cybermobbing, WhatsApp-Stress und Co.“ am 12. April um 20 Uhr hin.
Hier gibt es den Livestream zum Nachschauen:
DigitalPakt Kita – Warum jetzt und was verbirgt sich dahinter?
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