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Bei einer Podiumsveranstaltung zum Thema Netzausbau diskutierten Experten und Publikum über Beteiligung, technische Voraussetzungen und Notwendigkeiten des Netzausbaus. Thüringens Landwirtschafts- und Umweltminister Jürgen Reinholz verwies in seinem Impulsvortrag, dass sowohl oberirdische als auch unterirdische Verlegung von Leitungen Vor- und Nachteile hätten, jedoch die unterirdische Verlegung wesentlich teurer sei, was auch die Verbraucher tragen müssten. Marius Strecker vom niederländischen Netzbetreiber erläuterte die Netzpläne für Deutschland und ging gerade auf die „Nadelöhre“ in Bayern ein, dessen Schließung auch den Freistaat Thüringen mit Netzausbau betrifft. Dieser sei aufgrund der örtlichen Abstände zwischen Bedarf und Erzeugung unumgänglich. Es stimme zwar, dass das Stromsaldo von Ex- und Import immer noch positiv sei, jedoch verkenne dies, dass es jahreszeitlich bedingt Belastungsspitzen gäbe, bei denen ohne Stromimporte bereits ein Blackout gedroht hätte. Gerade unter dem Aspekt der Energiewende sei jedoch nicht anzustreben, Importe aus fossiler und Kernenergie zu forcieren. Viel mehr gelte es Bedingungen zu schaffen, die eine optimale Nutzung der regenerativen Energieeinspeisungen zulassen. Dies mache den Leitungsbau notwendig, um eine bestmögliche Stabilität zu erhalten. Schon heute müssten aufgrund der vielen verschiedenen Einspeisungen ca. 1.000 Regelungseingriffe in die Netze der Energieversorger vorgenommen werden, welche vor 10 Jahren 3-5 Eingriffen gegenüberstehen. In dieser Hinsicht plädierte er auch für eine Ehrlichkeit der Politik gerade in den Bundesländern, die mit Autarkiebestrebungen die Gesamtsituation nicht erfassten. Eine deutschlandweit abgestimmte Politik sei nötig. Tobias Montag von der KAS Berlin erläuterte in seinem Vortrag die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung bei Netzprojekten und die verschiedenen Schwellen dafür, was er mit einer Powerpointpräsentation anschaulich darstellte. Christian Hirte MdB flocht in seine Moderation eigene Erfahrungen aus seiner Ausschussarbeit in Berlin und im Wahlkreis ein. Im Anschluss nutzten viele Zuhörerinnen die Möglichkeit, die Referenten zu Deatails und Zukunftsprognosen zu befragen.
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Politisches Bildungsforum Thüringen
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