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Wie ist es zu erklären, dass es Menschen gibt, die es für richtig halten, Dinge zu tun, die wir – an der “Ethik der Menschenrechte” orientiert -, als verwerflich betrachten und aus moralischer Sicht ablehnen?
Lothar Fritze widmet sich am Beispiel des Täterverhaltens im kommunistischen Machtbereich dem Phänomen „Täter mit gutem Gewissen“. Tätern dieses Typs ist eines gemeinsam: Sie fühlen sich nicht etwa als Verbrecher, sondern sie glauben, zu dem, was sie tun, moralisch berechtigt oder gar verpflichtet zu sein.
Aber gab es für die Täter auch (straf-)rechtliche Konsequenzen? Nach welchem Recht sollte geurteilt werden – etwa nach den Rechtsgrundsätzen einer Diktatur? Haben die einstigen Täter noch heute Funktionen in den postkommunistischen Gesellschaften inne?
Priv.-Doz. Dr. phil. habil. Lothar Fritze,
geboren 1954, studierte Betriebswirtschaft in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) und wirkt seit 1993 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung Dresden. Zudem ist er als Lehrbeauftragter an der Technischen Universität Chemnitz tätig.
Fritze veröffentlichte u.a. Innenansicht eines Ruins. Gedanken zum Untergang der DDR, München 1993; Panoptikum DDR-Wirtschaft. Machtverhältnisse – Organisationsstrukturen – Funktionsmechanismen, München 1993; Die Gegenwart des Vergangenen. Über das Weiterleben der DDR nach ihrem Ende, Köln 1997; Täter mit gutem Gewissen. Über menschliches Versagen im diktatorischen Sozialismus, Köln 1998; Die Tötung Unschuldiger. Ein Dogma auf dem Prüfstand, Berlin 2004
Brigitta Kögler
wirkte 1989/90 als Bürgerrechtlerin am Aufbau demokratischer Strukturen in der DDR mit, war stellvertretende Vorsitzende der Partei Demokratischer Aufbruch (DA) sowie Abgeordnete der frei gewählten Volkskammer. Sie ist Mitglied der Konrad-Adenauer-Stiftung und in Jena als Rechtsanwältin tätig.
Eine Veranstaltung des Bildungswerks Erfurt der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. in Zusammenarbeit mit der Geschichtswerkstatt Jena e.V. Wir laden Sie herzlich zur Diskussion ein; Moderator ist Dr. Michael Ploenus, Projektmanager der Geschichtswerkstatt Jena e.V.
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