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Coronaschutzimpfung für Kinder: Zwischen politischer Erwünschtheit und medizinischer Notwendigkeit

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Ziel der Politik ist es die Herdenimmunität zu erreichen, weshalb eine Impfempfehlung für Kinder ab 12 Jahren ausgesprochen wurde. Über die daraus resultierende politische Debatte hat sich Prof Dr. Nikolaus Knoepffler, Leiter des Ethikzentrums an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena, im Rahmen dieser Veranstaltung des Politischen Bildungsforum Thüringens mit Moderator Benjamin Grau unterhalten.

Zu der Thematik hat die Ständige Impfkommission geäußert, dass sie die Impfung Kindern und Jugendlichen mit bestimmten Vorerkrankungen zwischen 12 und 17 Jahren empfiehlt. Jedoch wurde keine Empfehlung für Betroffene ohne Vorerkrankungen ausgesprochen, da der Verlauf der Krankheit in dieser Altersgruppe meist harmlos und somit der medizinische Nutzen minimal ist. Die Politik sieht über den medizinischen Nutzen hinaus, denn ihr Ziel ist die Herdenimmunität. Dieser Wunsch ist laut Herr Prof. Knoepffler durchaus berechtigt, denn sonst könnte sich die Delta-Variante des Virus spätestens im Winter durch die Kinder weiterverbreiten und zu erneuten Schulschließungen und Ausgangsbeschränkungen führen. Hiermit wird auch ein Nutzen für Kinder und Jugendliche klar, da sie selbst unter den daraus folgenden Einschränkungen leiden würden.

Die Impfung stellt nur ein minimales Risiko bei Kindern da, wodurch es sinnvoll ist diese gegen das Virus zu impfen. Vor allem sollte hierbei beachtet werden, dass man die Langzeitfolgen einer Infektion noch nicht kennt. Da jedoch der medizinische Nutzen noch nicht ausreichend klar ist, wäre eine Impfflicht nicht angemessen. Es ist hierbei Eltern zumutbar diese Entscheidung zu treffen. Im Alltag muss ein jeder öfters Entscheidungen treffen, ohne alle Informationen zu kennen, zum Beispiel bei der Urlaubsplanung.

Herr Prof. Knoepffler hält es für eine moralische Pflicht eines jeden Erwachsenen sich impfen zu lassen, außer es gibt gewichtige medizinische Gründe es nicht zu tun. Dabei schützt man sich selbst und andere, es ist aber auch eine Verpflichtung gegenüber dem Sozialsystem, denn eine Erkrankung kostet viel Geld. Jedoch würde er einer Impfpflicht nicht zustimmen. Allerdings könnte er sich vorstellen, dass Geimpfte in Zukunft mehr Möglichkeiten haben werden als diejenigen, die sich nicht impfen lassen. Trotz allem könne er die Skepsis mancher Menschen gegenüber Impfungen verstehen,  wenn sie oder Verwandte bereits mit Nebenwirkungen einer Impfung konfrontiert wurden. Nichtsdestotrotz hält er das Virus für gefährlicher als die Impfung, weswegen er einem jeden nahelegt sich zu impfen.

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