Im September 2022 kündigte die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen in ihrer Rede zur Lage der Union die Schaffung einer Europäischen Wasserstoffbank an und erklärte, dass das Instrument eine mit 3 Milliarden Euro aus dem Innovationsfonds ausgestattete Leitinitiative für das kommende Jahr werde. In Anbetracht des breiteren politischen Ansatzes der EU, einschließlich der Europäischen Wasserstoffstrategie, des RePowerEU-Plans und des Green-Deal-Industrieplans, besteht das Hauptziel der Europäischen Wasserstoffbank darin, eine ausreichende Verfügbarkeit von Wasserstoff und seinen Derivaten in der gesamten EU zu gewährleisten und den Markthochlauf von Wasserstoffproduktion und -anwendungen in der EU voranzutreiben.
Die Europäische Kommission beabsichtigt derzeit, die Europäische Wasserstoffbank auf zwei Säulen zu stützen. Die inländische Säule zielt darauf ab, den Ausbau der europäischen Wasserstoffproduktion in der EU zu unterstützen und wird im Rahmen des Innovationsfonds umgesetzt. Die Import-Säule wird sich auf internationale Importe von hauptsächlich wasserstoffbasierten Derivaten von außerhalb der EU konzentrieren. Ausgehend von der oben skizzierten Zwei-Säulen-Konstruktion leistet dieser Bericht einen Beitrag zur aktuellen Debatte über die mögliche Gestaltung der Europäischen Wasserstoffbank. Er skizziert mögliche übergeordnete Funktionen und Ziele und bewertet die Relevanz dieser politischen Ziele in Bezug auf die heimische Wasserstoffproduktion und die Wasserstoffimporte in die EU. Die Studie bewertet drei mögliche Modelle: Zweiseitige Auktionen für Angebots- und Nachfragekontrakte, angebots- oder nachfrageseitige Auktionen, bei denen Marktprämien festgelegt werden, und Ausfallgarantien für Wasserstoffhersteller. Für jedes Modell werden die Vorteile und potenziellen Herausforderungen im Hinblick darauf analysiert, wie gut sie zur Erreichung der festgelegten politischen Ziele geeignet sind.