Barbara Honigmann erzählt in ihren Werken von dem Leben in der DDR, vom Exil und immer wieder vom Jüdischsein in Deutschland und Europa. Im Rekurs auf ihre eigene Familiengeschichte greift sie – so die Begründung der Jury – die bedeutenden, weil zeitlosen Fragen nach Identität und Fremdheit, nach Integration und Exklusion – in einer oftmals bemerkenswert nüchternen und besonders zugänglichen Offenheit auf. An Verfolgung, Emigration und Rückkehr ins Nachkriegsdeutschland erinnert ihr Mutterbuch „Ein Kapitel aus meinem Leben“ (2004), von dem heiklen „Weg ins Freie“ und dem Ausbalancieren der jüdischen „Erbschaft“ zwischen Anpassung und Entfernung handelt ihr Vaterbuch „Georg“ (2019).
In seiner Laudatio würdigte der Präsident der Stiftung Deutsches Historisches Museum in Berlin, Prof. Dr. Raphael Gross, Barbara Honigmanns Mut zur Aufklärung: „über falsche historische Erzählungen. Über falsches Verschweigen. Über falsche Vermutungen. Über ganz falsche Scham.“ Sie mache es sich zur Aufgabe, unerschrocken und in entlarvender Klarheit vom „Leben von Juden als Juden unter Deutschen“ zu erzählen.
Barbara Honigmann erinnerte in ihrer Dankesrede an Konrad Adenauer und das Wiedergutmachungsabkommen mit dem Staat Israel, „Verträge, denen nur eine knappe Mehrheit sowohl im Bundestag als auch in der Knesset zustimmte und die 44% der deutschen Bundesbürger damals für gänzlich überflüssig hielten.“ Des Ortes der Verleihung, dem Schloss Belvedere, gedachte sie in besonderer Weise: Hier hatte ihr Vater, der Kulturjournalist Georg Honigmann, die letzten Jahre seines Lebens verbracht. Grund genug, das biographische Vaterkapitel aus ihrem Buch „Eine Liebe aus nichts“ (1991) zu lesen.
Eine Hommage an den Verleihungsort – der für Barbara Honigmann von „symbolischer Kraft“ ist – war schließlich auch das musikalische Rahmenprogramm, das die KAS-Stipendiaten David Küntzel (am Horn) und Johannes Schneider (am Klavier) unter der Regie der neuen Präsidentin der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, Prof. Dr. Anne-Kathrin Lindig, mit Stücken von Robert Schumann und Lev Koran gestalteten. Und bevor die Gäste zum traditionellen Empfang mit Thüringer Rostbratwurst gingen, empfing Anna Förster, Schülerin am Musikgymnasium, vom Ehrenvorsitzenden der Stiftung, Prof. Dr. Bernhard Vogel, eine Zuwendung aus der Bernhard-Vogel-Stiftung.
이 시리즈에 대해
콘라드-아데나워-재단은 자체의 교육원, 교육센터, 해외대표부 등을 통해 매년 수천개가 넘는 다양한 주제의 행사를 진행하고 있습니다. www.kas.de 에서는 귀하에게 선정된 콘퍼런스, 이벤트, 심포지엄 등에 관한 정보를 신속하게 그리고 독점적으로 제공합니다. 이 웹사이트를 통해 귀하는 행사의 요약된 내용 뿐 아니라 사진, 강연원고, 비디오 녹화 또는 오디오 녹음과 같은 추가자료들을 접할 수 있습니다.