Nach der Begrüßung durch Felix Kraft (KAS) und Jennifer Curlett (VHS) betonte Lina Rühl, Referentin für Klima, Landwirtschaft und Umwelt der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V., in ihrem Impulsvortrag, dass ländliche Räume das Herzstück unseres Landes seien. So lebten nicht nur mehr als die Hälfte der Deutschen (57 Prozent) im ländlichen Raum, sondern es würden ebenfalls 47 Prozent des Bruttosozialproduktes in der Fläche erwirtschaftet. Aber auch außerhalb des wirtschaftlichen Fokusses prägten diese Regionen die Natur- und Kulturlandschaft Deutschlands und seien untrennbar mit der Identität der Bundesrepublik verbunden. Auch verstärkt durch die Coronapandemie wollten immer mehr Personen im ländlichen Raum leben. Jedoch werde der Zuzug nicht nur positiv bewertet, sondern stelle die Regionen auchcvor Flächenkonflikte. Hier sei die Versiegelung von landwirtschaftlich genutzter Fläche für Wohn- und Industrieraum und dadurch die Gefährdung der Resilienz unserer Ernährungssysteme zu nennen. Auch der Zubau erneuerbarer Energien falle unter diesen Flächenkonflikt. Der Ausbau von Wind- und Solaranlagen stärke die Resilienz der Energiesysteme, die regionale Wirtschaft und die Gemeinden durch höhere Steuereinnahmen. Gleichzeitig müsse jedoch auch der Schutz von Naturgebieten und Kulturgütern wie Schlössern und Burgen mitgedacht werden. Insgesamt solle die Entsiegelung gefördert und Versiegelung minimiert werden. Hier böten Ausgleichsflächen einen wichtigen Ansatz, um auch die Versickerung von Regenwasser zu verbessern. Dies sei durch häufiger auftretende Extremwetterereignisse ebenfalls ein nicht zu vernachlässigendes Argument.
In der anschließenden offenen Gesprächsrunde betonte Michael Ruhl, Staatssekretär im hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat ebenfalls, wie wichtig die Identifikation mit dem ländlichen Raum sei. Heimat und Tradition, die häufig als „angestaubte“ Begriffe gölten, sollten neu und positiv besetzt werden, da sie Teil der Attraktivität des ländlichen Raums seien. Sie müssten stets mitgedacht und als Stärken dieser Regionen miteinbezogen werden.
Im Rahmen der Herausforderungen fiel der Blick der Teilnehmenden schnell auf den öffentlichen Nahverkehr. Hier betonte Staatssekretär Ruhl, dass realistisch an Problemstellungen herangegangen werden müsse. So müsse man sich bewusst sein, dass der ÖPNV nie in der gleichen Breite und Häufigkeit wie in Ballungsräumen möglich sein werde. Jedoch solle man deshalb Verbesserungen wie beispielsweise durch Ergänzungsverkehr im Rahmen von Bürgerbussen oder Anrufsammeltaxen nicht aus dem Fokus verlieren. Der Staat bezuschusse zum Beispiel im Vogelsbergkreis den ÖPNV bereits mit 13 bis 14 Millionen Euro. Doch sei hier nicht nur der Staat, sondern ebenfalls auch die Privatwirtschaft gefragt, denn mehr Flexibilität am Arbeitsplatz durch Home-Office und damit eine Reduzierung der Pendelhäufigkeit steigere die Attraktivität eines ländlicheren Wohnorts. Hier müssten natürlich die infrastrukturellen Bedingungen wie beispielsweise Breitbandinternet ebenfalls vorhanden sein. Insgesamt bleibe das Ziel bestehen, deutschlandweit gleichwertige, aber nicht gleiche Lebensverhältnisse zu schaffen. Ruhl rief dazu auf, mutiger zu werden und anderen staatlichen Ebenen mehr zu vertrauen, um somit den Abbau von Bürokratie weiter voranzutreiben. Flexibilität, Netzwerke und neue Problemlösungen seien somit gefragt, um die Aufgaben von heute und morgen zu lösen.
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