행사 보고서
Am 17. September 2014 konnte das Politische Bildungsforum Thüringen gemeinsam mit der Stadt- und Kurbibliothek Bad Liebenstein zur Thüringen-Premiere des druckfrischen Buches "Wir letzten Kinder Ostpreußens – Zeugen einer vergessenen Generation" einladen. Über 130 Gäste, darunter auch zahlreiche Zeitzeugen und Vertriebe mit ostpreußischen Wurzeln konnte die Landesbeauftrage der Konrad-Adenauer-Stiftung Maja Eib in der Wandelhalle Bad Liebenstein begrüßen, darunter auch den Bürgermeister der Stadt, Dr. Michael Brodführer.
Maja Eib betonte in ihren einführenden Worten, dass Freya Klier für ihre Entschlossenheit zur Aufklärung und Aufarbeitung beider deutscher Diktaturen und deren Folgen nicht letztendlich durch ihre eigene Biographie bekannt ist.
1950 in Dresden geboren, wurde sie wegen versuchter "Republikflucht" 1968 zu 16 Monaten Gefängnis verurteilt. Später arbeitete sie als Schauspielerin und Theaterregisseurin, 1980 war sie Mitbegründerin der DDR-Friedensbewegung. 1985 tritt sie gemeinsam mit Stephan Krawczyk in evangelischen Kirchen der DDR auf und veröffentlicht erste Prosaarbeiten. 1986 arbeitet sie an einem Buch über "Jugend und Erziehungswesen in der DDR" was zunehmend die Verfolgung durch staatl. Stellen zur Folge hat. 1988 wurde sie zusammen mit anderen Bürgerrechtlern verhaftet und unfreiwillig ausgebürgert.
Seit dem ist Freya Klier unermüdlich "Botschafterin für Demokratie und Toleranz", so Eib. 2009 erhielt sie die gleichnamige Auszeichnung im Rahmen des "Einheitspreis 2009" von der Bundeszentrale für Politische Bildung, neben zahlreichen weiteren Preisen und Ehrungen nahm sie 2012 zum Tag der Deutschen Einheit das Bundesverdienstkreuz entgegen.
Das druckfrische Buch "Wir letzten Kinder Ostpreußens – Zeugen einer vergessenen Generation" nimmt wie auch schon das Buch "Verschleppt ans Ende der Welt" (1996) Biographien in den Blick. So lenkte Freya Klier damals anhand von 10 Frauenbiographien schon den Blick auf die (bis 1989 in der DDR totgeschwiegenen) Themen von Massenflucht, Vergewaltigung, Deportation und Zwangsarbeit in Sibirien nach dem 2. Weltkrieg. Gut 20 Jahre später und 70 Jahre nach Kriegsende verleiht sie wieder Zeitzeugen, diesmal Kriegs-Kindern eine Stimme. In ihrer Lesung nahm sie eine Biographie mit Thüringenbezug heraus und skizzierte daran die letzten friedlichen Tagen in Ostpreußen, die Folgen des Einmarsches der Roten Armee, den Sturm auf Königsberg, die Flucht und den täglichen Kampf der Familie ums überleben.
Im anschließenden Gespräch gab es viele Stimmen aus dem Publikum, die genau dieses Erlebnis der Flucht, Vertreibung und den Kampf ums überleben teilten. Neben diesen Erinnerungen waren es aber auch die Themen Versöhnung, Ankommen in einer neuen Heimat und Brauchtumspflege, die das Publikum bewegten und ins Gespräch mit der Autorin führten.
Mit einem Dank des Bürgermeisters und dem Eintrag in das goldene Buch der Stadt Bad Liebenstein, endete der sehr emotionale und bewegende Abend mit vielen persönlichen Gesprächen zwischen der Autorin und den Gästen.
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