Извештаи за настани
Beim traditionellen Adenauer-Gespräch im Lindenhof in Gotha war Dr. Franz Fischler, EU-Kommissar für Landwirtschaft, ländliche Entwicklung und Fischerei a.D. zu Gast und diskutierte im Anschluss mit dem Geschäftsführer des Thüringer Bauernverbands Stefan Baldus, dem selbständigen Landwirt Hermann Hoyer moderiert vom Thüringer Minister für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz Jürgen Reinholz.
Dr. Fischler unterstrich in seinem Vortrag insbesondere die Frage, dass nachhaltige Wirtschaftsformen in der Landwirtschaft berücksichtigt werden müssen. Dies bezog er nicht nur auf den Umweltschutzaspekt, sondern auch auf die Frage der Innovationsfähigkeit, Nachwuchsgewinnung und sinnvoller Wirtschaftsformen, damit Nahrungsmittelversorgung, Ökonomie, Ökologie und Soziales in Einklang gebracht werden können, aber vor allem sei unternehmerisches Denken von Bauern unverzichtbar.
Aus nachhaltiger Perspektive sei das Thema Importe und Exporte jedoch überbewertet, denn gerade einmal 12 % der produzierten Nahrungsmittel würden importiert, wobei die EU zumeist fertig veredelte Produkte exportiere und kaum Grundstoffe. Umgekehrt betrachtet Dr. Fischler die Frage des Aufbaus eigener Eiweißproduktionen zur Verringerung der Importabhängigkeit als große Aufgabe. Generell würde in Europa zu wenig in Innovation investiert, was etwa in Brasilien völlig verschieden wäre.
Um die Landwirtschaft fortzuentwickeln sieht Dr. Fischler als wichtige Aufgabe auch den Aufbau realistischer Bilder über landwirtschaftliche Produktion. Alpenidylle auf Verpackungen, Vorstellungen absoluter Sicherheit in der Produktion als auch die Fiktion von Landwirtschaft ohne Natureingriff müssten an die Realität angepasst werden. Außerdem müsse man auch auf zunehmende Preisvolatilität bei Produkten und Klimawandel eingehen, der die Landwirtschaft positiv wie negativ beeinflussen könne. Die EU-Agrarpolitik steht tradititionell vor komplizierten Verhandlungen, die Dr. Fischler an verschiedenen Punkten aufzeigte. Er unterstrich jedoch dabei, dass obwohl der Agraretat rund 40 % des EU-Etats ausmacht, dies nur etwa 0.5 % des Gesamt BIP aller EU-Mitglieder entspräche. Außerdem ist der Landwirtschaftsbereich bisher der einzige Sektor, welcher vollständig auf EU-Ebene vergemeinschaftet ist, wodurch naturgegeben die Finanzmittel sehr hoch sein müssen.
In der anschließenden Diskussion wurden auch Fragen des Hochwassers, Verbraucherschutz und Strukturen in Thüringen diskutiert, die von allen Referenten diskutiert wurden.
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