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Zu einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung kamen am 16.02.16 in Kooperation mit der Volkshochschule Schmalkalden-Meiningen 70 Teilnehmer in die Aula der Volkshochschule, um sich über Islamzu informieren und zu diskutieren. Der Bonner Islamwissenschaftler Carsten Polanz stellte in seinem umfangreichen Vortrag Beginn und Entstehung in Mekka und Medina des Islam, Probleme der Koraninterpretation von frühen und späten Suren mit der entsprechenden Instrumentalisierung für Dschihad und theologischen wie weltlichen Herrschaftsanspruch durch Islamisten dar. Dabei verwies er auf eine in nahezu vollständig in der islamischen Welt verbreitete Auffassung, wonach jedwede Kritik am Propheten Mohammed und seiner direkt verkündeten Worte nicht zulässig ist, wodurch die Integration in andere Gesellschaften und Unterwerfung unter andere Grundsätze wie z.B. westlicher Demokratie erschwert wird. In dieser Hinsicht seien auch andere Auffassungen vertreten, doch sind diese in der Minderheit. Für die Auseinandersetzung um Werte und Rechtsordnungen mit Muslimen im Westen forderte Carsten Polanz ein klares eigenes Wertefundament, dass offensiv nach außen getragen werden muss. Dazu sei es wichtig sich bewusst zu machen, wofür man politisch und kulturell stehe. Gänzlich kontraproduktiv erachtete er aus falsch verstandener Toleranz Konzessionen bei unseren Werten und Rechtsnormen zu machen, wofür es leider viele Beispiele auch aus der Politik gäbe, wo man etwa Grundrechte wie Meinungs,- Presse oder Demonstrationsfreiheit einschränke, um eine kurzfristige Befriedung von Konflikten mit Islamisten oder Salafisten zu erreichen.
In der anschließenden Debatte drückten viele Anwesende ihre Besorgnis aus und gaben selbst Beispiele für Verzicht auf deutsche Rechtsvorschriften, um vermeintlich keine religiösen Gefühle zu verletzen. Carsten Polanz erneuerte in diesem Zusammenhang die Forderung nach klarer Durchsetzung des Grundgesetzes und der Werte der Freiheit und gab zu bedenken, dass durchaus viele Muslime gerne nach der westlichen Art leben wollten, da sie die Freiheit zu schätzen wissen, jedoch von Hardlinern innerhalb der muslimischen Gemeinschaften unterdrückt würden. Dem gegenüber wurde von anderen Teilnehmern jedoch auch unterstrichen, dass nach dem Grundgesetz auch keine Einschränkungen bei der Religionsfreiheit zulässig sind und eine gelebte Koexistenz wichtig ist.
Das Streiten für Freiheit und Demokratie sei nicht nur zur Bewahrung der offenen Gesellschaft wichtig, sondern auch für die Muslime, die dies gern annehmen möchten bei uns, jedoch aus vielfältigen sozialen Beziehungen innerhalb ihrer Gemeinschaft, daran gehindert würden. Nach mehr als 2,5 Stunden, endete eine spannende Veranstaltung.
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