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Analýzy a argumenty

Familienrecht :Gekreuzte Blicke auf das algerische und das deutsche Familienrecht

autori Nora Beldjoudi
Am 4. Februar 2024 fand am Sitz der Konrad-Adenauer-Stiftung in Algier eine wissenschaftliche Konferenz zum Thema "Das Familienrecht aus algerischer und deutscher Perspektive" statt, die von der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) und der Fondation pour l'égalité (FPE) organisiert wurde und die Entwicklung des Familienrechts in Deutschland und Algerien beleuchtete.

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Zu Beginn der Veranstaltung stellte der Direktor der Konrad-Adenauer-Stiftung in Algerien, Matthias Schäfer, die Bedeutung der Familie für Zivilgesellschaft und Staat für damit für ein stabiles und offenes öffentliches Gemeinwesen dar und betonte die Bedeutung des internationalen Austauschs zu diesem Thema für die Konrad-Adenauer-Stiftung Algerien.

 

Professor Dr. Hans-Jörg Dietsche von der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) in Bielefeld skizzierte danach die Grundlagen des deutschen Familienrechts. Er beleuchtete die historischen Entwicklungen, von der bestimmenden Rolle der Kirche über die Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuch im Jahr 1900 bis zu den jüngsten Reformen wie der Einführung der "Ehe für alle" im Jahr 2017. Sein Vortrag behandelte auch die Entwicklung des Eherechts in Europa und unterstrich die Bedeutung des Übergangs von den kirchlichen zu den staatlichen Regelungen.

 

In Deutschland wurde dieser Übergang durch bedeutende Meilensteine wie das "Preußische Allgemeine Landrecht" von 1794 und das Personenstandsgesetz von 1875 geprägt. Das deutsche Bürgerliche Gesetzbuch von 1900 hat diese Veränderungen gefestigt, indem es Ehe, Elternschaft und Erbrecht staatlich reguliert hat. Weitere Reformen, insbesondere im Jahr 1976, haben das Scheidungsrecht modernisiert und das Sorgerecht neu organisiert. In jüngerer Zeit haben Fortschritte in Richtung Gleichberechtigung, wie die Einführung der eingetragenen Lebenspartnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare im Jahr 2001 eine Entwicklung hin zur Anerkennung der Vielfalt von Familien und einer Geschlechterneutralität im Familienrecht verdeutlicht. Der Vortrag von Professor Dietsche hat das Interesse am deutschen Familienrecht geweckt und zu einer lebhaften Diskussion geführt.

 

Anschließend beschrieb Dr. Imane Merabet, Anthropologin und Forscherin am CREAD, Mitglied im nationalen Rat für Familie und Frau, Abteilung Familie, die Ergebnisse einer Umfrage des CREAD über die Veränderungen der Familie in Algerien. Ihre Expertise in diesem Bereich, kombiniert mit ihrer akademischen Erfahrung und ihrem Engagement für familien- und frauenbezogene Themen, hat die Diskussion durch wertvolle Einblicke in die Familienstrukturen in Algerien bereichert.

Zum Abschluss der Konferenz ordnete Dr. Nadia Ait Zai, Rechtsanwältin und Vorsitzende der Stiftung für Gleichberechtigung, die Bedeutung des Ideenaustauschs und der Zusammenarbeit für das Verständnis der komplexen Herausforderungen des Familienrechts In Algerien. Sie erörterte die Bedeutung der Kontextualisierung der Entwicklungen im Ehe- und Familienrecht in ihren jeweiligen kulturellen und historischen Rahmenbedingungen. Sie behandelte die Entstehungsgeschichte des Familienrechts in Algerien, seinen Bezug zur Scharia und seine Transformation während der Kolonialzeit. Im Detail erläuterte Dr. Ait Zai die Annahme des Familienrechts im Jahr 1984 nach kontroversen Diskussionen. Hinsichtlich der wichtigsten Bestimmungen des geänderten Familienrechts hat sie die Festlegung eines Mindestalters für die Ehe (19 Jahre), die Notwendigkeit der Zustimmung beider Ehepartner, die Bedingungen für die Polygamie sowie die gemeinsamen Beiträge der Ehepartner zur Familie erwähnt. Sie ordnete auch die Rechte und Pflichten im Falle einer Scheidung, Regelungen zum Erbrecht einschließlich persistierender Ungleichheiten und aktuell vorgeschlagene Änderungen ein. Diese zielen darauf ab, das Familienrecht gerechter zu gestalten und an die sozialen Entwicklungen anzupassen, darunter die Abschaffung des ehelichen Vormunds, die Überarbeitung der Ehebedingungen, die gemeinsame elterliche Sorge und vieles mehr.

 

Die folgenden Diskussionen waren lebhaft und zeigten eine aktive Beteiligung der Teilnehmer mit vielfältigen Meinungen und Perspektiven zu den diskutierten Themen. Die Konferenz unterstrich abschließend die Notwendigkeit einer Fortsetzung der Reformbemühungen, um sicherzustellen, dass das Familienrecht die sozialen Realitäten und Werte von Gerechtigkeit und Gleichberechtigung zum Wohle von Männern, Frauen und Kindern widerspiegelt.  

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kontaktná osoba

Matthias Schäfer

Matthias Schäfer

Leiter des Auslandsbüros Algerien

matthias.schaefer@kas.de +213 44 193 505 +213 44 193 503

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