Ausgezeichnet: George Ehusani von der nigerianischen Terra Lux Leadership Foundation (Mitte).
Der Vorsitzende der Konrad-Adenauer-Stiftung und frühere Präsident des Europäischen Parlaments Dr. Hans-Gert Pöttering würdigte Ehusanis Einsatz für traumatisierte Opfer des Terrors durch Boko Haram.
Andrea Ostheimer, Teamleiterin Afrika in der Hauptabteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung, nannte Ehusani eine "moralische Autorität Nigerias".
Ehusani zeigte sich sehr dankbar für die Auszeichnung seiner Arbeit. Diese sei doch nur ein kleiner Beitrag hin zu Frieden und Wandel Nigerias.
Im Anschluss an die Auszeichnung diskutierte Ehusani mit Experten die Situation Nigerias zwei Jahre nach der überraschenden Wahl Muhammadu Buharis zum Präsidenten. Die Leiterin des Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Abuja (Nigeria), Hildegard Behrendt-Kigozi, berichtete, dass der Kampf gegen Boko Haram Erfolg habe, die Kämpfer aber immer mehr auswichen. Das Militär müsse daher weiter eine große Rolle spielen.
Auch Wolf Kinzel von der Forschungsgruppe Mittlerer/Naher Osten und Afrika der Stiftung Wissenschaft und Politik sagte, dass Boko Haram noch lange nicht besiegt sei. Allerdings wird dieses Ziel militärisch nicht zu erreichen sein.
Ehusani warb für eine Verbesserung der Lebensumstände gerade für junge Menschen in Nigeria. Wenn diese eine Perspektive hätten, wäre es für Boko Haram nicht mehr so einfach neue Kämpfer zu rekrutieren. Er sagte: "Unsere Politiker haben noch nicht begriffen, dass es sich bei diesem Problem um eine Zeitbombe handelt."
Thomas Mösch, Leiter des Haussa-Programms der Deutschen Welle, moderierte.
v.l.: Hildegard Behrendt-Kigozi, Dr. Hans-Gert Pöttering, George Omaku Ehusani und Joseph Umoru, Leiter der politischen Abteilung der nigerianischen Botschaft in Berlin.
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Lux Terra Leadership hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Folgen des Terrors durch Boko Haram zu lindern. Seit 2009 forderte dieser mehr als 20.000 Todesopfer. Schätzungsweise 2,6 Millionen Menschen wurden zu Flüchtlingen. Die Organisation unterstützt den Wiederaufbau und kümmert sich um unzählige Opfer, nimmt sie buchstäblich an die Hand und führt sie zurück in ein normales Leben. Seit 2015 führt Lux Terra Leadership Traumatherapien durch, die sowohl Christen wie Muslimen zugute kommen.
In seiner Laudatio sagte Pöttering: „Ehusani und Lux Terra Leadership leisten damit einen großartigen Beitrag. Für jeden einzelnen Menschen, jedes Terroropfer, dass dank ihnen ein Stück weit den langen Weg zur Normalität gehen kann, für ihr Heimatland und dessen Wandel zu Frieden und Freiheit sowie für den nicht nur für Nigeria, sondern für ganz Afrika und die gesamte Welt, immens wichtigen Dialog der Kulturen und Religionen.“
Zuletzt wurde 2015 Felix Navarro Rodriguez, Mitglied der kubanischen Gruppe der 75, die 2003 im Zusammenhang mit dem sogenannten „Schwarzen Frühling“ verhaftet wurden, von der Konrad-Adenauer-Stiftung ausgezeichnet.