PBF Thüringen KAS
Dr. Norbert Lossaus Impulsvortrag
Jochen Fascos Impulsvortrag
Podiumsdiskussion mit Dr. Norbert Lossau, Fabian Klaus und Jochen Fasco (v. l. n. r.)
Podiumsdiskussion mit Dr. Norbert Lossau, Fabian Klaus, Jochen Fasco (v. l. n. r.)
Publikumsfragen
Anschließend an Dr. Lossaus Vortrag, gab Jochen Fasco, der Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM), einen Einblick in die aktuellen Trends der modernen Medienwelt. Er sprach von der Omnipräsenz von technischen Hilfsmitteln wie Navigationsgeräten, mobilen Kommunikationsgeräten und auch von Smart Speakers wie Amazons Alexa, die aus dem Alltag vieler Menschen kaum noch wegzudenken sind. Außerdem thematisierte er den Einfluss von sozialen Medien und Influencern auf das Konsumverhalten und die politische Meinungsbildung insbesondere von den jüngeren Generationen. Auch Gefahren im Netz, wie Hasskommentare und die Verbreitung von Fake News, erwähnte Fasco in seinem Vortrag. Durch die breiten Anwendungsmöglichkeiten von KI und digitaler Vernetzung und deren Gefahren begründet Fasco die Notwendigkeit einer medienrechtlichen Regulierung dieser Technologien. Abschließend betonte der Direktor der TLM noch die zentrale Bedeutung von früher Medienbildung, durch die junge Menschen nicht nur die fortschrittlichen Möglichkeiten neuer Technologien kennenlernen sollen, sondern auch die Gefahr, dass mit solchen Technologien gelogen und manipuliert werden kann.
Nach Fascos Vortrag fand eine Podiumsdiskussion zwischen den beiden Referenten unter Moderation von Fabian Klaus, einem Reporter der Zentralredaktion der Mediengruppe Thüringen, statt. Es wurden nochmals Sorgen über die Manipulationsgefahr durch neuartige Technologien wie KI angesprochen. Hierzu erläuterte Dr. Lossau die Möglichkeiten KI einzusetzen um andere Gefahren der digitalen Welt einzudämmen. Beispielsweise, kann KI genutzt werden um Hasskommentare nicht nur wie bisher anhand von Schlüsselworten zu entfernen, sondern deren Inhalt zu erfassen und nur wirklich verhetzende und verfassungsfeindliche Kommentare zu löschen. Außerdem kann KI gegen das neue Phänomen von Deep Fakes – also täuschend echt aussehenden, gefälschten Videoaufnahmen – eingesetzt werden, weil KI-Systeme – im Gegensatz zu Menschen – in der Lage sind diese als Fakes zu identifizieren.
Gegen Ende der Veranstaltung hatte das Publikum die Möglichkeit ihre Fragen an die Referenten zu richten. Angesprochen auf Online-Wahlen und die maschinelle Auszählung von Wählerstimmen, waren sich beide Referenten einig, dass sich viele Gefahren darin bergen und dieser Bereich analog bleiben sollte. Eine Dame im Publikum teilte auch ihre Sorge, dass die Menschheit durch den immer breiter gefächerten Einsatz neuer Technologien degeneriert und verlernt ohne technische Hilfsmittel zurechtzukommen. Als Lösungsansatz riet Dr. Lossau den Zuschauern darauf zu achten Fähigkeiten, die einem heutzutage oft von Technologien abgenommen werden, bewusst zu trainieren, indem man z.B. hin und wieder ohne Navigationsgerät an einen Ort fährt und sich nur davor den Weg auf einer Landkarte ansieht und merkt.
Insgesamt vermittelten die Vorträge und anschließende Diskussion ein sehr ausgewogenes Bild von den positiven Auswirkungen von KI auf die Medien und die Gesellschaft vis-à-vis den Schattenseiten dieser neuen Technologie, welchen durch zeitgerechte Regulierungen und Forschung Einhalt geboten werden sollte.
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