Es hat in Europa nach dem Zerfall der Sowjetunion wohl kaum Wahlen mit einem derart katastrophalen Ausgang gegeben wie die Präsidentschaftswahlen in Weißrussland am 19. Dezember 2010. Und damit ist nicht die überwältigende Mehrheit gemeint, mit der Alexander Lukaschenko diese Wahlen, die in Wirklichkeit keine waren, gewonnen hat. Gemeint sind die brutale Auflösung der friedlichen Demonstration in der Wahlnacht und die Repressionen in den darauf folgenden Wochen. Dabei war der gesamte Wahlkampf zuvor von einer überraschenden Liberalität geprägt.