Die großen Parteien verlieren
Erstmals sind bei Parlamentswahlen in Finnland alle Parteien unter 20% geblieben. Bereits Umfragewerte vor der Wahl hatten ein solches Ergebnis angekündigt. Mit gerade mal 17,7% haben die Sozialdemokraten (SDP) die meisten Stimmen erhalten. Für den Parteivorsitzenden Antti Rinne ist das Ergebnis trotz Wahlsiegs eine Enttäuschung. Die SDP hatte auf eine historische Wende gehofft. Doch am Ende konnte sie nicht die Unzufriedenheit der Wähler gegenüber der bisherigen Mitte-Rechts-Regierung zum eigenen Vorteil nutzen. Für eine Überraschung sorgte die rechtspopulistische Partei „Die Finnen“ (PS), die mit 17,5% nur knapp den Wahlsieg verpasste. Die konservative Nationale Sammlungspartei (Kokoomus) mit dem Parteivorsitzenden und bisherigen Finanzminister Petteri Orpo wurde mit 17% drittstärkste Kraft.
Die größte Regierungspartei, die Zentrumspartei (Keskusta) mit Ministerpräsident Sipilä an der Spitze, war der große Wahlverlierer und wurde mit 13,8% (minus 7,3%) nur viertstärkste Kraft. Bei den kleineren Parteien hat „Das Grüne Bündnis“ deutliche Gewinne verzeichnet und konnte sich mit einem Ergebnis von 11,5% um 3% verbessern. Hier sticht besonders heraus, dass „Das Grüne Bündnis“ erstmals in Helsinki stärkste Kraft wurde. Die Anzahl der Mandate ist jedoch gleich zu denen der Nationalen Sammlungspartei (Kokoomus), die sonst traditionell in Helsinki stärkste Kraft war. Auch die Linke Allianz legte mit 8,2% leicht zu und konnte vier weitere Plätze im Parlament für sich gewinnen. Die Christdemokraten (KD) verharrten fast unverändert mit 3,9%.
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