Experteninterview mit Raffaello Pantucci
Die terroristische Bedrohungslage im Vereinigten Königreich ist nicht verschwunden, aber sie hat sich im Vergleich zu den 2000er Jahren verändert. Damals war das Vereinigte Königreich ein Hauptziel von al-Qaida, was sich seit dem Zusammenbruch des ISIS-Kalifats im Jahr 2017 noch verstärkt hat.
Dieses Jahr markierte in der Tat einen Höhepunkt, der eine Periode regelmäßiger Anschläge von Einzeltätern einläutete.
Das Vereinigte Königreich hat ein anhaltendes Problem mit ausländischen Kämpfern, die nach Syrien und in den Irak gegangen sind. Der Passentzug hat das Problem nicht beseitigt, sondern lediglich verlagert.
Die Behörden im Vereinigten Königreich haben sich stets darauf konzentriert, die Bedrohung durch eine stärkere interne Koordinierung in den Griff zu bekommen. Größere Probleme im Zusammenhang mit Extremismus bestehen weiterhin, auch wenn nicht klar ist, inwieweit sie mit der dschihadistischen Bedrohung zusammenhängen.
In der vorliegenden Studie zeigt Raffaello Pantucci auf, wie die aktuelle Bedrohung im Vereinten Königreich mit der Vergangenheit zusammenhängt. Er geht ebenso auf die entsprechenden Bekämpfungsstrategien, die politische Debatte und aktuelle Entwicklungen ein.