Dr. Jens Kreuter, ehemals Bundesbeauftragter für den Zivildienst wagte einen Blick in die Zukunft: "In den nächsten zehn Jahren werden wir die Einführung eines Pflichtdienstes erleben." Der Staat solle "sich heraushalten" und die Verantwortung bewährten zivilgesellschaflichen Trägern überlassen: "Es soll ein Lerndienst sein. Jeder soll sich praktisch mit sozialem Zusammenhalt auseinandersetzen."
60 Jahre nach Einführung des Freiwilligen Sozialen Jahres stellte Marta Rupprecht-Mößle vom Träger Internationale Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) klar: "Es ist nicht notwendig, einen Pflichtdienst einzuführen. Wir möchten, dass viele junge Menschen in einem Dienst ihrer eigenen Komfortzone entkommen - aber nicht mit Zwang."
Oberstleutnant Meinrad Angermayer (Landeskommando Hessen) versicherte: "Wir kommen mit allem klar, was die Politik entscheidet." Er gab allen Befürwortern einer deutlichen personellen Verstärkung durch die Wiedereinsetzung der Wehrpflicht diese Hinweise: "Führen Sie als Bürgerinnen und Bürger in der Gesellschaft einen Konsens in dieser Frage herbei. Und bedenken Sie: Ein Umbau würde lange dauern."
Sebastian Sommer, Landesvorsitzender der Jungen Union Hessen, zählt zu den Befürwortern eines Pflichtjahrs: "Es war ein Fehler, die Wehrpflicht auszusetzen. Heute brauchen wir ein breitgefächertes Angebot, das auf jede Person individuell zugeschnitten werden soll. Wir müssen an die jungen Menschen herantreten, die bislang Engagement in Vereinen und Verbänden noch nicht kennen gelernt haben. Darauf freue ich mich."
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