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Sehen und gesehen werden – uns alle verbindet mehr

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Wir haben die Pflicht, in Generationen zu denken und unseren Kindern und Kindeskindern ein festes Fundament für eine glückliche Zukunft zu bauen.

Ludwig Erhard, Wirtschaftswissenschaftler, Bundesminister für Wirtschaft und zweiter Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland

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Auf einen Blick

  • Die Interessen von Menschen verschiedener Altersklassen unterscheiden sich häufig voneinander. Für Ältere sind Rente, Gesundheit oder Pflege wichtig, Jüngere interessieren sich eher für Bildung und Berufschancen.
  • Um den Zusammenhalt der Gesellschaft zu erhalten, ist es wichtig, dass unterschiedliche Bedürfnisse von allen Altersgruppen ernst genommen werden. Das Ziel muss ein fairer Ausgleich zwischen den Interessen sein.
  • Vor vielen Herausforderungen stehen alle Generationen gleichermaßen. Dies kann als Anknüpfungspunkt dienen, gemeinsam im Diskurs unter Einbringung unterschiedlicher Perspektiven Antworten zu entwickeln.
  • Gesellschaftlicher Zusammenhalt lebt von kontroversen Debatten, aber auch von Dialogbereitschaft, Solidarität und Meinungsvielfalt. Er beruht auf gemeinsamen Werten und bildet so das Fundament unserer Demokratie.
  • Die Konrad-Adenauer-Stiftung sieht den Zusammenhalt der Generationen als wichtigen Auftrag. Aus diesem Grund fördern wir relevante Debatten und begleiten diese mit Analysen und Veranstaltungen.

 

Inhalt

1. Eine Gesellschaft im Wandel – Die Zahl jüngerer Menschen sinkt

2. Unterschiedliche Bedürfnisse müssen ernst genommen werden

3. Gemeinsame Herausforderungen sind Anknüpfungspunkt für Diskurs

4. Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist Basis einer lebendigen Demokratie

5. Wir bringen uns mit einem breit gefächerten Spektrum in die Debatte ein

6. Unsere Angebote und Projekte zum Thema

7. Publikationen, Veranstaltungen und Medienbeiträge zum Thema


 

Eine Gesellschaft im Wandel – Die Zahl jüngerer Menschen sinkt

Unsere Gesellschaft befindet sich im Wandel: während heute jede zweite Person in Deutschland älter als 45 und jede fünfte Person älter als 66 Jahre ist, sinkt die Zahl der jüngeren Menschen. Unterschiedliche Lebensphasen bringen unterschiedliche Interessenlagen und Herausforderungen mit sich: Während ältere Menschen sich naturgemäß mehr Gedanken um Themen wie Rente, Gesundheit und Pflege machen, sorgen sich jüngere Menschen eher um gute Bildungschancen oder ihre berufliche Zukunft. Und Menschen in der Mitte ihres Lebens – der sogenannten Rush-hour – haben wiederum andere Bedürfnisse.

 

Unterschiedliche Bedürfnisse müssen ernst genommen werden: Nur so lässt sich der Zusammenhalt der Generationen wahren

Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Alterskohorte darf aber nicht zu statisch betrachtet werden; es bedeutet nicht zwangsläufig, dass ihre Mitglieder kein Verständnis für die Belange der jeweils anderen Generationen haben. Um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu wahren, müssen alle Generationen die Bedürfnisse der jeweils anderen Altersgruppen ernst nehmen und offen für deren Sichtweisen sein. In einer pluralistischen Gesellschaft haben die Menschen aller Generationen das Recht, mit ihren Anliegen gleichermaßen gehört zu werden. Im Sinne der Generationengerechtigkeit und der Nachhaltigkeit muss es einen fairen Ausgleich zwischen allen Interessen geben.

 

Gemeinsame Herausforderungen sind Anknüpfungspunkt für Diskurs: Sie stärken unsere Gesellschaft

Auch wenn es in unserer Gesellschaft intergenerationelle Konfliktthemen und unterschiedliche Einstellungen zu bestimmten Themen gibt, muss nicht immer gleich von einem Generationenkonflikt die Rede sein. Vielmehr stehen alle Generationen vor denselben großen Herausforderungen: Die Auswirkungen von globalen Krisen wie dem Klimawandel, Armut, Hunger und Krieg beschäftigen alle Altersgruppen gleichermaßen und haben Einfluss auf das tägliche Leben. Hierauf im gesellschaftlichen und politischen Diskurs gemeinsam Antworten zu entwickeln, die die Perspektiven der verschiedenen Generationen berücksichtigen, stärkt uns als Gesellschaft.

 

Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist Basis einer lebendigen Demokratie

Der gesellschaftliche Zusammenhalt beruht auf gemeinsamen Werten. Er lebt von der kontroversen Auseinandersetzung um gesellschaftliche Themen ebenso wie von Dialogbereitschaft, Solidarität und Meinungsvielfalt. Dies ist das Fundament unserer Demokratie, deren Förderung die Konrad-Adenauer-Stiftung mit ihrer Arbeit im In- und Ausland unterstützt.

Demokratie ist nicht statisch, sondern lebt von den Menschen, die innerhalb einer demokratischen Gesellschaft leben und sie ist so vielfältig und bunt, wie die Menschen selbst. Darum ist Meinungsvielfalt so ein hohes Gut. Sie bietet Raum für kontroverse Diskussionen, ohne dass daraus gesellschaftliche Spaltung resultiert. Dabei ist es auch legitim, dass es unterschiedliche Haltungen zwischen den Mitgliedern verschiedener Altersgruppen bei der Bewertung von aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen gibt.

Insbesondere der Klimawandel beschäftigt die Mitglieder aller Altersgruppen. Jüngere Menschen bewerten ihn laut einer unserer Studien zwar emotionaler, aber eine neue gesellschaftliche Konfliktlinie ist nicht in Sicht. Potenzial für intergenerationelle Kontroversen könnte sich beispielsweise bei Fragen zur Zukunft der sozialen Sicherungssysteme, der Bildung oder dem Umgang mit den Folgen des technologischen Wandels entwickeln. In der öffentlichen Debatte entsteht bei den genannten Themen häufig der Eindruck, die verschiedenen Generationen werfen sich gegenseitig Versäumnisse oder mangelnde Solidarität und Rücksichtnahme vor. Doch verlaufen die meisten Unterschiede nicht als Generationenkonflikt, sondern hängen mit den altersbedingten unterschiedlichen Lebenssituationen zusammen.

 

Wir bringen uns mit einem breit gefächerten Spektrum in die Debatte ein

Die Konrad-Adenauer-Stiftung bringt sich in diese Debatte ein. Neben einem breiten Spektrum an gesellschaftspolitischen Analyse- und Beratungsangeboten, u. a. in den Bereichen Kinder, Jugend und Familie, Bildung und Gleichberechtigung, bieten wir Menschen unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Gesellschaftsbereichen mit Seminarangeboten, Workshops und Vortragsveranstaltungen eine Plattform für den Austausch zu gesellschaftspolitischen Fragen. Hierzu gehört zum Beispiel das Projekt „Chancenzeit“ unserer politischen Bildungsarbeit, bei dem in verschiedenen Landeshauptstädten über das Für und Wider eines Dienstjahres zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts diskutiert wird.

Die Folgen des demographischen Wandels unserer Gesellschaft und die Herausforderungen, denen die Mitglieder verschiedener Altersgruppen in diesem Kontext gegenüberstehen, aber auch die Frage, wie wir als Gesellschaft damit umgehen wollen, ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Die aktuellen Debatten zu diesem Thema begleiten wir mit Analysepapieren und Veranstaltungen.

Welche Einstellungen und Werte die verschiedenen Generationen haben, haben die Wahl- und Sozialforscher der Konrad-Adenauer-Stiftung untersucht und in verschiedenen Studien publiziert. Mit der Zukunft der sozialen Sicherungssysteme und den Folgen des technologischen Wandels im Zeitalter von KI beschäftigt sich die Stiftung in ihrer wirtschafts- und innovationspolitischen Arbeit.


Unsere Angebote und Projekte zum Thema

Veranstaltungsreihen

Die Konrad-Adenauer-Stiftung beschäftigt sich im Rahmen von Veranstaltungen mit verschiedenen Aspekten rund um das Thema „Generationen“. Hervorzuheben ist dabei vor allem unsere Veranstaltungsreihe „Chancenzeit“, die sich der hochaktuellen Debatte zur Einführung eines verpflichtenden Dienstjahres respektive freiwilligem Gesellschaftsjahr widmet.

ChancenZeit – geMEINsam für Gesellschaft

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ChancenZeit - geMEINsam für Gesellschaft

Straßenumfrage zum Gesellschaftsjahr

YouTube, onlinekas

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat in Deutschland auch die Debatte um die Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht angeheizt. Als Konsequenz beschloss die CDU auf ihrem 35. Bundesparteitag, sich für ein verpflichtendes „Gesellschaftsjahr“ starkzumachen. Allerdings gilt das Projekt als durchaus umstritten und stößt auf eine Reihe von Einwänden und Bedenken.

Eine mögliche Lösung der immer wieder rezitierten Problematiken könnte z. B. darin liegen, den Zeitrahmen flexibler zu gestalten und Chancen und Nutzen für das Individuum durch die Einführung eines Dienstjahres in den Vordergrund zu stellen. Um hier anzuknüpfen, die Pros und Contras zu diskutieren und auch über denkbare Alternativen zu sprechen, führt die Konrad-Adenauer-Stiftung bundesweit Veranstaltungen unter dem Motto „ChancenZeit – geMEINsam für Gesellschaft“ durch, bei denen wir mit allen Beteiligten auf Augenhöhe ins Gespräch kommen wollen.

 

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