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KAS / Ellinor Zeino

Islamistischer Terrorismus nach der Taliban-Machtübernahme

Auswirkungen auf Afghanistan und die Region

Mit der Taliban-Machtübernahme im August 2021, dem Abzug der ausländischen Kräfte und der Flucht der Ghani-Regierung ins Ausland wurde der jahrzehntelange Kriegszustand in Afghanistan beendet. Jedoch nehmen Terroranschläge jihadistischer Gruppen, insbesondere des lokalen Ablegers des Islamischen Staates ISKP stetig zu. Gleichzeitig hat sich die humanitäre, wirtschaftliche und politische Lage erheblich verschlechtert und hinterlässt die afghanische Bevölkerung in einem Zustand der Unsicherheit und Hoffnungslosigkeit.

Ellinor Zeino

Afghanistan ein Jahr unter den Taliban

Wie weiter?

Über ein Jahr ist es her, dass die NATO-Streitkräfte und mit ihnen viele Institutionen der internationalen Gebergemeinschaft Afghanistan verlassen haben. Zehntausende Familien sind seit der Taliban-Machtübernahme am 15. August 2021 zerrissen. Das Land hat seine wichtigste Ressource verloren, auf der eine Entwicklung hätte aufgebaut werden können: die Generation von ausgebildeten Menschen. Die Taliban haben den aktuellen Kampf gewonnen. Die internationale Gemeinschaft befindet sich in einem Dilemma. Ein Engagement über humanitäre Hilfe hinaus ist umstritten. Eine völlige Isolierung würde das Land weiter in Armut und Extremismus stürzen.

A House Divided. Can Afghan elites resolve their differences in the pursuit of peace?

Studie zur politischen Elite in Afghanistan

Die Studie untersucht die Ansichten der afghanischen politische Elite zum Friedensprozess. Sie geht insbesondere der Frage nach, wie ein Konsens zwischen den Mitgliedern der diversen politischen Elite und Aktivistinnen und Aktivisten der Zivilgesellschaft geschaffen werden kann, um eine kohärente Stimme in den Verhandlungen mit den Taliban zu bilden. Die Studie stützt sich auf über 20 qualitative Interviews mit Vertretern aus dem politischen Spektrum in Kabul. Die Interviews wurden zwischen Dezember 2019 und Februar 2020 in Kabul durchgeführt.

Ellinor Zeino

COVID-Krise in Afghanistan

Welche Auswirkungen auf die humanitäre und politische Lage?

Afghanistan wurde von einer verspäteten, aber rasanten Ausbreitung der COVID-19-Pandemie getroffen. Afghanistan könnte zu den am schwersten betroffenen Ländern weltweit zählen. Die Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten von COVID-19 sind aufgrund anhaltender Kämpfe, der prekären Sicherheitslage, mangelnder medizinischer Versorgung und einer drohenden Nahrungsmittelkrise begrenzt. Der soziale Umgang und die politischen Diskurse zur Pandemie sind so divers wie die afghanische Gesellschaft. Die afghanische Regierung steht zwischen humanitärer Krisenbewältigung und anstehenden Friedensverhandlungen mit den Taliban. Die Taliban konnten die Pandemie-Krise bislang nicht für ihre lang erstrebte politische Legitimität und internationale Anerkennung nutzen.

U.S. Army / flickr / CC BY 2.0

Frieden vs. Demokratie?

Das US-Friedensabkommen mit den Taliban

Am 29. Februar 2020 haben die USA mit der Taliban-Führung in Katar ein Friedensabkommen unterzeichnet. Das Abkommen könnte einen Schlussstrich unter fast zwanzig Jahre Krieg und Gewalt zwischen Taliban, afghanischer Regierung und internationalen NATO-Truppen ziehen. Das Abkommen regelt den Abzug der ausländischen Truppen - eine langjährige Hauptforderung der Taliban-Bewegung - eine Anti-Terror-Garantie seitens der Taliban, die Modalitäten für einen umfassenden Waffenstillstand sowie den Beginn von intra-afghanischen Verhandlungen. Mit der angestrebten politischen Einbindung und Regierungsbeteiligung der Taliban in Kabul steht die Staats- und Gesellschaftsordnung der afghanischen Republik erstmals seit dem Sturz des Taliban-Emirats 2001 neu zur Verhandlung.

Präsidentschaftswahlen und abgebrochene Friedensgespräche

Wie geht es weiter in Afghanistan?

Am 28. September waren die Afghanen zum vierten Mal seit 2001 zu Präsidentschaftswahlen aufgerufen. Die befürchtete Anschlagswelle im Land blieb aus. Gleichzeitig deuten erste Hochrechnungen an, dass die Wahlbeteiligung auf einem Rekordtief liegen könnte. Angesichts der Anfang September überraschend abgebrochenen Friedensgesprächen zwischen den USA und Taliban und einem anstehenden harten Wettbewerb zwischen den Präsidentschaftskandidaten stehen Afghanistan ungewisse Zeiten bevor. Welche Chancen bestehen für die Wiederbelebung des Friedensprozesses? Und wie kann eine neugewählte Regierung auch nach einem US-Truppenrückzug die Sicherheit im Land garantieren?

Die afghanisch-pakistanischen Beziehungen

Gefangen im Sicherheitsdilemma

Die Konflikte in Afghanistan und Pakistan überlagern sich seit Jahrzehnten und haben eine friedliche Lösung in Afghanistan erschwert. Die Eskalation in Kaschmir kam zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt; die Friedensgespräche zwischen Taliban und den USA befinden sich in einer möglichen Endphase und stellen die verfassungsmäßige Ordnung, das internationale Engagement in Afghanistan sowie die regionale Sicherheitsarchitektur neu zu Verhandlung.

KAS Kabul

Migration und Menschenhandel in Afghanistan

Danish Karokhel (2019): "Human Trafficking"

Danish Karokhel, Chefredakteur von Pajhwok, hat in seinem Buch "Human Trafficking" seine langjährige Erfahrung als investigativer Journalist zum Thema Menschenhandel zusammengetragen.

KAS

Professioneller Journalismus in Konfliktländern

Danish Karokhel (2019): "Professional Journalism"

Danish Karokhel, Chefredakteur von Pajhwok, hat in seinem Werk "Professional" seine langjährige Erfahrung als investigativer Journalist zusammengetragen.

KAS und AAN veröffentlichen gemeinsam neue Studie zur afghanischen Parteienlandschaft

OUTSIDE, INSIDE - Afghanistan’s paradoxical political party system (2001-16)

Bereits 2006 hatte die Konrad-Adenauer-Stiftung Afghanistan gemeinsam mit Herrn Thomas Ruttig vom Afghanistan Analysts Network eine Studie über die politischen Parteien in Afghanistan erstellt. Jetzt, im Abstand von zwölf weiteren, ereignisreichen Jahren in Afghanistan, hat Herr Ruttig mit Unterstützung des KAS-Auslandsbüros Afghanistan an die bisherige Studie anknüpfend, eine neue Studie mit dem Titel „AUSSERHALB, INNERHALB - Afghanistans paradoxes Parteiensystem (2001-16)“ (englisch „OUTSIDE, INSIDE - Afghanistan’s paradoxical political party system 2001-16“) vorgelegt.