Zu Beginn der Veranstaltung stellte der Direktor der Konrad-Adenauer-Stiftung in Algerien, Matthias Schรคfer, die Bedeutung der Familie fรผr Zivilgesellschaft und Staat fรผr damit fรผr ein stabiles und offenes รถffentliches Gemeinwesen dar und betonte die Bedeutung des internationalen Austauschs zu diesem Thema fรผr die Konrad-Adenauer-Stiftung Algerien.
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Professor Dr. Hans-Jรถrg Dietsche von der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) in Bielefeld skizzierte danach die Grundlagen des deutschen Familienrechts. Er beleuchtete die historischen Entwicklungen, von der bestimmenden Rolle der Kirche รผber die Einfรผhrung des Bรผrgerlichen Gesetzbuch im Jahr 1900 bis zu den jรผngsten Reformen wie der Einfรผhrung der "Ehe fรผr alle" im Jahr 2017. Sein Vortrag behandelte auch die Entwicklung des Eherechts in Europa und unterstrich die Bedeutung des รbergangs von den kirchlichen zu den staatlichen Regelungen.
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In Deutschland wurde dieser รbergang durch bedeutende Meilensteine wie das "Preuรische Allgemeine Landrecht" von 1794 und das Personenstandsgesetz von 1875 geprรคgt. Das deutsche Bรผrgerliche Gesetzbuch von 1900 hat diese Verรคnderungen gefestigt, indem es Ehe, Elternschaft und Erbrecht staatlich reguliert hat. Weitere Reformen, insbesondere im Jahr 1976, haben das Scheidungsrecht modernisiert und das Sorgerecht neu organisiert. In jรผngerer Zeit haben Fortschritte in Richtung Gleichberechtigung, wie die Einfรผhrung der eingetragenen Lebenspartnerschaft fรผr gleichgeschlechtliche Paare im Jahr 2001 eine Entwicklung hin zur Anerkennung der Vielfalt von Familien und einer Geschlechterneutralitรคt im Familienrecht verdeutlicht. Der Vortrag von Professor Dietsche hat das Interesse am deutschen Familienrecht geweckt und zu einer lebhaften Diskussion gefรผhrt.
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Anschlieรend beschrieb Dr. Imane Merabet, Anthropologin und Forscherin am CREAD, Mitglied im nationalen Rat fรผr Familie und Frau, Abteilung Familie, die Ergebnisse einer Umfrage des CREAD รผber die Verรคnderungen der Familie in Algerien. Ihre Expertise in diesem Bereich, kombiniert mit ihrer akademischen Erfahrung und ihrem Engagement fรผr familien- und frauenbezogene Themen, hat die Diskussion durch wertvolle Einblicke in die Familienstrukturen in Algerien bereichert.
Zum Abschluss der Konferenz ordnete Dr. Nadia Ait Zai, Rechtsanwรคltin und Vorsitzende der Stiftung fรผr Gleichberechtigung, die Bedeutung des Ideenaustauschs und der Zusammenarbeit fรผr das Verstรคndnis der komplexen Herausforderungen des Familienrechts In Algerien. Sie erรถrterte die Bedeutung der Kontextualisierung der Entwicklungen im Ehe- und Familienrecht in ihren jeweiligen kulturellen und historischen Rahmenbedingungen. Sie behandelte die Entstehungsgeschichte des Familienrechts in Algerien, seinen Bezug zur Scharia und seine Transformation wรคhrend der Kolonialzeit. Im Detail erlรคuterte Dr. Ait Zai die Annahme des Familienrechts im Jahr 1984 nach kontroversen Diskussionen. Hinsichtlich der wichtigsten Bestimmungen des geรคnderten Familienrechts hat sie die Festlegung eines Mindestalters fรผr die Ehe (19 Jahre), die Notwendigkeit der Zustimmung beider Ehepartner, die Bedingungen fรผr die Polygamie sowie die gemeinsamen Beitrรคge der Ehepartner zur Familie erwรคhnt. Sie ordnete auch die Rechte und Pflichten im Falle einer Scheidung, Regelungen zum Erbrecht einschlieรlich persistierender Ungleichheiten und aktuell vorgeschlagene รnderungen ein. Diese zielen darauf ab, das Familienrecht gerechter zu gestalten und an die sozialen Entwicklungen anzupassen, darunter die Abschaffung des ehelichen Vormunds, die รberarbeitung der Ehebedingungen, die gemeinsame elterliche Sorge und vieles mehr.
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Die folgenden Diskussionen waren lebhaft und zeigten eine aktive Beteiligung der Teilnehmer mit vielfรคltigen Meinungen und Perspektiven zu den diskutierten Themen. Die Konferenz unterstrich abschlieรend die Notwendigkeit einer Fortsetzung der Reformbemรผhungen, um sicherzustellen, dass das Familienrecht die sozialen Realitรคten und Werte von Gerechtigkeit und Gleichberechtigung zum Wohle von Mรคnnern, Frauen und Kindern widerspiegelt.
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About this series
The series informs in a concentrated form about important positions of the Konrad-Adenauer-Stiftung on current topics. The individual issues present key findings and recommendations, offer brief analyses, explain the Foundation's further plans and name KAS contact persons.
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Child poverty: causes, effects, ways out
Mandatory counseling in pregnancy conflicts
Self-determination, criminalization and mandatory counselling
Liberalization approaches based on reproductive self-determination and their possible consequences
Constitutional limits of a reform of ยงยง 218 ff. of the Criminal Code