Am 16. Februar 2021 lud die Konrad-Adenauer-Stiftung Bremen vor 180 Teilnehmern zu einer Online-Veranstaltung zum Thema „Künstliche Intelligenz: Chancen und Risiken“ mit Jason Chumtong, Referent der Abteilung Wirtschaft und Innovation der KAS ein. Es moderierte Wiebke Winter, jüngstes Mitglied im Bundesvorstand der CDU Deutschlands. Sie ist Landesvorsitzende der Jungen Union Bremen und promoviert als KAS-Stipendiatin zum Thema Künstliche Intelligenz (KI). Diese Veranstaltung fand online über die Plattform Zoom statt. Diese wurde aufgezeichnet und auf der Facebook-Seite von KAS-Bremen veröffentlicht.
Zu Beginn stellte Ralf Altenhof, Leiter des Politischen Bildungsforums Bremen, die Diskussionsteilnehmer vor und führte in die Thematik ein. Bei KI handle es sich um eine Schlüsseltechnologie, mit der Veränderungen einhergehen, die etwa vergleichbar mit denen seien, die durch den Buchdruck ausgelöst wurden. Die KAS vertrete hier einen menschenzentrierten Ansatz von KI, um auch das Potenzial von Gemeinwohl nicht außen vor zu lassen.
Chumtong ging in seinem Vortrag auf folgende Aspekte ein: 1. Was ist Künstliche Intelligenz? 2. Risiken & Chancen 3. Ausblick für die Arbeit der Zukunft. Zu der Frage nach der künstlichen Intelligenz erläuterte Chumtong, dass es keine einheitliche Definition für KI gebe. Je nach Wissenschaftsfeld gebe es natürlich Überschneidungen an der Herangehensweise. Um einen Zugang zum Begriff KI zu bekommen, schlüsselte Chumtong auf: Künstlich beschreibe die Wesensform. D.h. KI bestehe immer aus einem nicht organischen Material und sie sei immer für einen bestimmten Zweck kreiert. Unter Intelligenz sei in dem Fall die Lösung eines Problems zu verstehen. Drei Fähigkeiten zeichneten KI aus: Datenverarbeitung, Effizienzsteigerung und die Erkennung von autonom oder automatisiert. Bei allen drei genannten Fähigkeiten kann man den Menschen nicht ausschließen. Denn der Mensch ist an dem Prozess beteiligt. KI sei somit eine Methode, die uns helfe, aus Daten Muster zu erkennen, betonte der Referent.
Laut Chumtong gehört zu den Risiken von KI, dass wir die Leistungsfähigkeit von ihr überschätzt haben. Was wiederum zu einem fehlerhaften Umgang mit den Daten führt. Ein weiterer Nachteil wäre die menschliche Faulheit bei der Nutzung, wie zum Beispiel beim autonomen Fahren.
Chumtong fügte hinzu, dass KI in den nächsten Dekaden dazu führe, dass der Arbeitsmarkt zu mehr Expertise umstrukturiert werde. Die Menschen werden also mit ihr gefordert, die Ergebnisse der KI zu überprüfen und nachhaltig den Standard der Arbeit zu verbessern. Ein weiterer Aspekt sei die Entlastung und Optimierung von Ressourcenschöpfung. Probleme wie Verknappung und Verschwendung seien ohne KI schwer zu fassen. Des Weiteren erschafft KI mehr Lebenszeit für qualitative Aufgaben.
In unserer jetzigen Gesellschaft bzw. Wirtschaft sei bereits der Einfluss von KI zu erkennen. Viele große Konzerne wie z.B. Amazon und Facebook benutzen künstliche Intelligenz. Dabei gehe es um Vernetzung und Digitalisierung der Arbeitsprozesse, die Flexibilisierung der Arbeitszeit und letztlich um mehr Handlungsfreiheit.
Big Data, Cloud Computing, Internet of Things oder die Zunahme autonomer Roboter sind Begriffe, die in Unternehmen angewendet werden. Aber ihr volles Potenzial könne nur durch die Zunahme der künstlichen Intelligenz ausgelöst werden. „Durch eine Methode, aus Daten Muster zu erkennen“, betonte Chumtong, um Arbeit an Maschinen zu delegieren, damit wir mehr Zeit haben für die qualitativen Aufgaben. Chumtong beendete seinen Vortrag mit dem Fazit, dass KI uns nicht verdrängen werde. Er glaube, dass sie uns noch stärker herausfordern, mehr Menschen zu sein als Maschinen.
Wiebke Winter, die selbst zum Thema KI forscht, leitete in die Diskussionsrunde über mit der Frage: Was ist die spannendste KI-Anwendung, die Chumtong auf dem Markt sieht?
Chumtong sprach von „Word2vec“, einer künstlichen Intelligenz, die in der Computer-Linguistik benutzt wird. Er findet diese Technik spannend, da man mit so einem Instrument das Wissen stärker schützen kann und damit z.B. Fake News erkennt.
Der Abgeordnete und gesundheitspolitische Sprecher der Bremer CDU-Fraktion, Rainer Bensch, stellte die Frage, wie KI in der aktuellen Corona-Krise helfen könnte. „Das Sammeln von Daten über Krankheitsbilder und sie auswerten zu lassen, hilft, schneller Muster zu erkennen“, lautete die Antwort.
Auf die Frage des Arbeitsverlusts durch KI erklärte Chumtong, dass es keine KI geben werde, die uns komplett ersetze. Er glaube, dass wir durch KI zu mehr Experten werden. Denn, KI brauche immer jemanden, der dieses Ergebnis überprüfen könne, da KI immer noch fehlerhaft unterwegs sei.
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