Seminar
Details
Spürbare Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und in der Bevölkerungsstruktur ziehen ökonomische und somit auch soziale Konsequenzen nach sich.
Der beeindruckende wirtschaftliche Aufschwung in der Bundesrepublik Deutschland während der 2010er Jahre und nach dem Abflauen der Pandemie ließ die Steuern sprudeln. So konnten Symptome des Wandels auf dem Arbeitsmärkten und in der Demographie für eine Weile schlicht mit Geld überdeckt bzw. aus der politischen Diskussion gedrängt werden. Reformen oder auch nur Reform-Anstöße hatten es da nicht leicht. Und wenn, dann ging es in der (ver)öffen(t)lichen Debatte doch eher um „Work Life Balances“ und Arbeitszeitverkürzungen mit großzügigem Lohnausgleich.
Eine besorgniserregende Wachsstumsschwäche der deutschen Wirtschaft, eine dafür nun unübersehbar wachsende Erwerbslosigkeit und z.B. ebenfalls das Ziel solider Staatsfinanzen stellen nun die Reformfragen an Arbeitsmarkt und soziale Sicherungssysteme noch unmittelbarer und eindringlicher.
Wir möchten mit unserem Seminar ein Angebot schaffen, sich nüchtern den volkswirtschaftlichen Rahmendaten und Entwicklungsmöglichkeiten zu nähern: Wir stellen uns der Analyse der „heißen Themen“ von Bürgergeld und Vier-Tage-Woche, von Rentensystem und Finanzierbarket der Pflege. Wir fragen darüber hinaus aber auch, worauf sich der Arbeitsmarkt rasch und umfassend einstellen sollte, wenn er – endlich – das ökonomische Potential von älteren oder beeinträchtigten Menschen besser nutzen möchte. Wobei hier auch „jenseits von Angebot und Nachfrage“ zu erörtern ist, ob eine besser ausgebildete und flexiblere Beschäftigung im Alter oder mit Beeinträchtigung nicht sogar den ethischen Wert Arbeit wieder deutlicher veranschaulichen könnte.
Welchen Preis man bei Reformprojekten an welcher Stelle letztlich bezahlen möchte, bleibt eine politische Entscheidung. Dafür aber sollte man früh genug über die wirtschaftlichen Rahmendaten und die wirtschaftlichen Folgens des (Nicht-)Handels gesprochen haben. Diskutieren Sie mit!
Tagungsbeiträge:
80,00 Euro (inkl. Übernachtung und Verpflegung) bzw. 45,00 Euro (ohne Übernachtung, aber mit Verpflegung);
ermäßigt 40,00 Euro (inkl. Übernachtung und Verpflegung) bzw. 25,00 Euro (ohne Übernachtung, aber mit Verpflegung).
Program
Aktuelle Streitpunkte – nüchtern ökonomisch betrachtet. Zu den „Reizthemen“ Bürgergeld und Vier-Tage-Woche
Prof. Dr. Steffen J. Roth
Direktor und Geschäftsführer des Institut für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln
Zukunftsfeste Rente. Neue Impulse für die Alterssicherung
Dr. Jochen Pimpertz
Leiter Kompetenzfeld Öffentliche Finanzen, Soziale Sicherung, Verteilung, Institut der deutschen Wirtschaft (IW), Köln
Solidarische und gerechte Finanzierung von Gesundheit und Pflege
Dr. Jochen Pimpertz
Leiter Kompetenzfeld Öffentliche Finanzen, Soziale Sicherung, Verteilung, Institut der deutschen Wirtschaft (IW), Köln
Arbeit und Beschäftigung im demographischen Wandel
Im Focus: Ältere Beschäftigte
Christiane Flüter-Hoffmann
Bis 2022 Senior Researcher für Personalpolitik, Institut der deutschen Wirtschaft, Köln, z.Zt. Hochschule Bonn-Rhein-Sieg / University of Applied Sciences, Sankt Augustin
Beschäftigte und Beschäftigung mit Beeinträchtigungen
Christiane Flüter-Hoffmann
Bis 2022 Senior Researcher für Personalpolitik, Institut der deutschen Wirtschaft, Köln, z.Zt. Hochschule Bonn-Rhein-Sieg / University of Applied Sciences, Sankt Augustin
Rund um die Rente – Sozialpolitik im Spannungsfeld von Konrad-Adenauer und Ludwig Erhard
Dr. Holger Löttel (angefragt)
Leitung Edition & Wisenschaft der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus, Rhöndorf
Ggf. findet der Veranstaltungsteil am Nachmittag in der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus in Bad Honnef-Rhöndorf mit Gelegenheit zu Führung und Besichtigung statt. In diesem Fall würden wir einen Transfer organisieren. Dies wird sich in den kommenden Tagen klären.