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Bad Liebenwerda, Sommer 1952: Eine Hausdurchsuchung in der Villa Friedrich-Engels-Str. 21 samt Festnahme durch die Stasi. Carl Schulzes Widerstand gegen den Aufbau der SED-Diktatur wurde drakonisch bestraft. Nach dem Kriegsende 1945 wirkte der 1893 in Bad Liebenwerda geborene Finanzfachmann am Neuaufbau staatlicher und politischer Strukturen in Bad Liebenwerda mit, war Gründer und Vorsitzender der CDU sowie Abgeordneter in Stadt, Kreis und Land. 1938 wurde er bereits von der SA in Ketten durch die Stadt geführt und anschließend verhaftet, weil er den Nationalsozialismus offen ablehnte. Einer neuen Diktatur mit aller Kraft und bedingungslos Widerstand zu leisten, war sein Antrieb; ein vereinigtes Deutschland in Freiheit und Demokratie sein Ziel. Anlässlich seines 130. Geburtstages erinnern wir an den Widerstand Carl Schulzes gegen die Diktatur.
Jonas Roch, M.A. (Jg. 1997) lebt in Gröden, ist Historiker und promoviert derzeit im Fach Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Potsdam zur Friedlichen Revolution und den "Nachwendejahren" in den Altkreisen Bad Liebenwerda, Herzberg und Finsterwalde. In seiner Masterarbeit an der Humboldt-Universität zu Berlin erforschte er in den Jahren 2019 und 2020 umfangreich das Leben und Wirken Carl Schulzes.