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Am 28. September 2017 fand die Podiumsdiskussion „Die geistige Einheit der Welt – Politisch-kulturelle Reflexionen zu Pazifismus, Nationalismus und Exil“ in der Casa Stefan Zweig, dem letzten Wohnhaus des österreichischen Schriftstellers, in Petrópolis statt. Prof. Dr. Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestags und Stellvertretender Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung, hielt eine beeindruckende Eröffnungsrede. Die anschließenden thematischen Vorträge von Prof. Dr. Renato Lessa und Prof. Dr. Fábio Koifman sowie die Podiumsdiskussion, an der neben den Referenten und Prof. Dr. Lammert auch der Vorstandsvorsitzende der Casa Stefan Zweig, Dr. Israel Beloch, teilnahm, fokussierte unter Leitung von Frau Kristina Michahelles, Direktorin der Casa Stefan Zweig, die aktuelle Bedeutung von Stefan Zweig in Zeiten, in denen nationalkonservative und rechtspopulistische Gruppierungen auf der ganzen Welt auf Vorurteile schüren und dafür immer mehr Zuspruch erhalten. Insbesondere vor dem Hintergrund des Ausgangs der Bundestagswahlen vom 24. September und dem Einzug der AfD in den Bundestag sowie im Hinblick auf den politischen Kurs der USA, der auf Nationalismus setzt, stieß die Veranstaltung auf großes Interesse und schloss mit vielen Fragen seitens des Publikums ab. Gleichzeitig behandelte die Veranstaltung die Themen Exil und Einwanderungspolitik in Brasilien sowie den Einfluss der deutschsprachigen Exilanten, wie Stefan Zweig.
Nach der Veranstaltung besuchte Prof. Dr. Norbert Lammert das Grab von Stefan und Lotte Zweig und legte zusammen mit mehreren Botschaftern, Dr. Israel Beloch und Dr. Jan Woischnik, Leiter der KAS in Brasilien, der jüdischen Tradition gemäß im Gedenken drei Steine auf das Grab.
Teil von Prof. Dr. Norbert Lammerts Besuch in Petrópolis war neben der Veranstaltung auch ein Mittagessen auf Einladung des Bürgermeisters Bernardo Rossi mit dem Vorstand der Casa Stefan Zweig sowie dem Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Brasilien, Dr. Georg Witschel, der Botschafterin der Republik Österreich in Brasilien, Dr. Irene Giner-Reichl, dem Botschafter und Leiter der Delegation der Europäischen Union in Brasilien, Dr. João Gomes Cravinho, dem Direktor des Museu Imperial, Maurício Vicente Ferreira Jr., und den Direktoren der KAS-Partner CEBRI (Centro Brasileiro de Relações Internacionais), José Pio Borges, und Oficina Municipal, Dr. José Mario Brasiliense. Anschließend führte Maurício Ferreira die Gruppe durch das kaiserliche Museum und zeigte ausgewählte Stücke einer thematischen Sammlung zur Beziehung von Dom Pedro II und des Kaiserreichs Brasilien mit Deutschland.