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Event reports

Planspiel „Global Fashion“

by Jana Glose

Schüler schlüpfen in die Rollen von Politikern und diskutieren über das Thema der EU-Handelspolitik im Bereich Bekleidung

Am 4. Oktober 2021 veranstaltete die Konrad-Adenauer-Stiftung Bremen das Planspiel „Global Fashion“ am Alexander von Humboldt Gymnasium in Bremen. Zehn Schülerinnen und Schüler der Q2 schlüpften im Rahmen des halbtägigen Planspiels in die Rollen europäischer Abgeordneter der Europäische Kommission, des Europäischen Parlaments sowie Europäischen Rats und diskutierten über das Thema der EU-Handelspolitik im Bereich Bekleidung. Ziel war es, das Gesetzgebungsverfahren der Europäischen Union zu simulieren und die Schülerinnen und Schüler zur Auseinandersetzung mit dem Kleidungskonsum anzuregen.

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Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung der Konrad-Adenauer-Stiftung durch Tagungsleiterin Jana Glose führte Referentin Judith Busch vom CIVIC Institut zunächst in die Methode des Planspiels ein. Dann folgte eine kurze Vorstellungsrunde der Gruppe, für die das Planspiel eine Premiere war, in der jeder auch kurz erklärte, welche Verbindung er oder sie zur EU im eigenen Leben sieht. Zur Einführung in die Thematik stellte Referentin Judith Busch dann die EU, ihre Grundfreiheiten sowie das EU-Gesetzgebungsverfahren kurz vor und lieferte schließlich einige Fakten zum Thema Bekleidung. Dabei veranschaulichte sie, dass die EU für viele Bekleidungshersteller der größte Markt ist, viele Ressourcen, vor allem Wasser, bei der Produktion von Kleidung verbraucht werden und nur wenig der in der EU verkauften Kleidung recycelt wird.

Dann begann das Planspiel und die Schülerinnen und Schüler wurden Politikerinnen und Politiker der Europäischen Kommission, des Parlaments und des Rats und erhielten mit ihren Rollen die Positionen eines bestimmten Landes oder einer zugeteilten Fraktion. Um authentisch in ihre neuen Rollen zu schlüpfen, suchten sich alle neue Namen und starteten mit der Europahymne, für die alle von ihrem Platz aufstanden, in die Simulation. Die Sitzung begann mit einer Eröffnungsrede des Kommissionspräsidenten, in der die ersten Eckpunkte zum Gesetz zu neuen Standards rund um Bekleidung und dessen Import vorgestellt wurden.

Die anschließende Diskussionsrunde in den Kleingruppen wurde durch einen Gesetzgebungsvorschlag der Europäischen Kommission angeregt. In diesem ging es unter anderem um Auflagen bezüglich ökologischer und gesundheitlicher Standards für die Produktion von Kleidung sowie den Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher durch Kennzeichnung dieser. In der nachfolgenden Lesung von Parlament und Rat wurden die einzelnen Themenpunkte behandelt, geändert oder abgenickt. Eingetaucht in die Rollen der unterschiedlichen Akteure, wurde über das weitere Vorgehen debattiert und Kompromisslösungen gesucht. Nach einer zweiten Lesung und kleinen Änderungen wurde von allen drei Institutionen letztlich eine gemeinsame Verordnung verabschiedet, womit das Planspiel endete.

Zum Abschluss reflektierte Referentin Judith Busch das Planspiel und dessen Ergebnisse mit den Schülerinnen und Schülern, die sich erstaunt über das vielschichtige und umfangreiche Gesetzgebungsverfahren in der EU zeigten. Ebenfalls überrascht waren sie von den unterschiedlichen Positionen der EU-Abgeordneten zum Thema Bekleidung, die sie in ihren Rollen vertraten, und die zum Teil sehr von den eigenen Meinungen abwichen, was das Planspiel zu einer Herausforderung machte. Trotz der Planspiel-Premiere und dieser Herausforderung beteiligten sich alle Schülerinnen und Schüler an den Debatten und konnten so neue Erkenntnisse und Impulse aus der Veranstaltung mitnehmen.

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Dr. Ralf Altenhof

Dr. Ralf Altenhof

State Representative and Head of the Political Education Forum Bremen

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