Zu Beginn stellte Ralf Altenhof, Leiter des Politischen Bildungsforums Bremen, die Vertreter des Start-Ups und ihre Idee vor. 360-Grad-Aufnahmen von Fußgängerzonen und Geschäften sollen das bequeme Online-Shopping mit dem Besuch in der Stadt verbinden. Mit diesem Modell kämpfen die Schüler gegen die Probleme der derzeitigen Innenstadtentwicklung an. Dabei warf Altenhof die Frage auf, ob und wie das Projekt auch in Bremen Fuß fassen könnte.
Beim folgenden Vortrag beschrieben die Referentinnen zunächst, wie es zur Gründung der Schülerfirma „townaround“ kam und stellten Ihre Idee vor. Das Konzept für das Unternehmen sei im Rahmen des Junior-Projekts des Instituts der deutschen Wirtschaft entstanden. Eine Gruppe von 14 Schülerinnen und Schülern vom Gymnasium am Silberkamp in Peine habe dann im Sommer 2020 ihre eigene Schülerfirma gegründet. Die Idee sei bei einem Blick in das Umfeld entstanden: viele Schüler wären nicht mehr in die Stadt zum Einkaufen gegangen, sondern hätten hauptsächlich im Internet geshoppt. Die Referentinnen meinten jedoch, dass die Vorteile beim Einkauf in der Innenstadt klar überwiegen: Man könnte die Produkte anfassen und mit eigenen Augen sehen, außerdem habe das gemeinsame Bummeln in der Stadt auch einen sozialen Aspekt. Es sei also klar gewesen, was getan werden müsste – den durch Corona besonders getroffenen Einzelhandel zu unterstützen.
Mit einem Startkapital in Höhe von 900 € hätten sich die Jungunternehmer erstes Equipment kaufen können. Mit speziellen Kameras ausgestattet seien die Schüler dann durch die Peiner Innenstadt gezogen und hätten erste Aufnahmen von den Straßen und Geschäften gemacht. Auf der Website townaround.de könne man sich online durch die Fußgängerzone und die Läden Peines klicken.
Mit dieser Idee und Ihrer Umsetzung waren die Jungunternehmer erfolgreich: „Townaround“ gewann den JUNIOR Landeswettbewerb 2021 in Niedersachsen, wurde als beste Schülerfirma Deutschlands ausgezeichnet und belegte einen der vorderen Plätze beim Wettbewerb europäischer Start-ups. Mittlerweile wurden schon über 70 Geschäfte aus Peine aufgenommen und hochgeladen und das Projekt hat sich bereits auf Braunschweig und Hannover ausgeweitet.
Heute, so erzählten die Referentinnen, sei „townaround“ ein richtiges Start-Up: In Zusammenarbeit mit der Kaufmannsgilde zu Peine habe sich die Schülerfirma nach Ende des Wettbewerbs neu gründen können.
Eine ähnliche Seite in Bremen wäre auch umsetzbar. Die Schülerinnen hatten im Vorfeld der Veranstaltung ein paar Aufnahmen in Bremen gemacht und zeigten, wie das auf ihrer Website aussehen könnte. Nach dem Vortrag hatte das Publikum die Möglichkeit Fragen zu stellen. Es gab viele Rückmeldungen, die eine Umsetzung des Projekts in Bremen befürworteten. Ralf Altenhof bedankte sich bei allen Beteiligten für die Teilnahme an dieser Veranstaltung und wünschte den Schülerinnen weiterhin viel Erfolg mit ihrem Projekt in der Zukunft.